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17.02.2012 | 08:11 | Backwaren 

Hygienemängel auch bei Großbäckerei im Landkreis Regensburg

Regensburg/ Donaustauf - Insekten, tote Mäuse und Schimmel: Nach Müller-Brot musste nun auch eine zweite Großbäckerei in Bayern wegen Hygienemängeln die Produktion einstellen.

Backwaren
(c) proplanta
In der Großbäckerei Biendl und Weber in Donaustauf bei Regensburg fanden Kontrolleure Insekten und zwei tote Mäuse, wie der Leiter der Lebensmittelüberwachung, Pio Baur, sagte. Außerdem hätten sie schwarzen Schimmel in Produktionsräumen und Verkrustungen an Maschinen entdeckt.

Das Landratsamt hatte nach der Überprüfung am Dienstag einen sofortigen Produktionsstopp angeordnet, wie Landrat Herbert Mirbeth (CSU) am Donnerstag in Regensburg sagte.

Wegen schlecht schließender Fenster und mangelnder Belüftung hat sich der Schimmel nach Angaben der Lebensmittelüberwachung schnell ausbreiten können.

Eine Gesundheitsgefahr für die Verbraucher bestand dem Landratsamt zufolge nicht - deshalb habe es auch keine Rückholaktionen gegeben. Insekten und Schimmel seien nicht mit Lebensmitteln in Berührung gekommen.

«Die staatliche Lebensmittelkontrolle kann nur bedingt sicherstellen, dass so etwas nicht passiert», sagte der Landrat. Es könne nur stichprobenartige Kontrollen geben. Wichtig sei es, die Produktion bei Hygienemängeln frühzeitig zu stoppen. Der Verbraucherschutz stehe im Vordergrund.

Firmeninhaber Ulrich Weber sagte: «Wir haben keinen Befall in der Richtung gesehen.» Seit Dienstag sei der Betrieb umfassend gereinigt worden. «Es ist gewesen, und ich denke, wir haben es abgestellt.» Seit 2009 musste der Betrieb dem Landratsamt zufolge schon dreimal wegen Hygienemängeln Bußgeld zahlen.

Die Bäckerei hat nach eigenen Angaben 65 Mitarbeiter und 18 Filialen in Regensburg und im Landkreis. Der Jahresumsatz betrage rund 2,2 Millionen Euro. Damit ist die Oberpfälzer Bäckerei wesentlich kleiner als Müller-Brot in Neufahrn bei Freising mit mehr als 1.100 Angestellten.

Der Chef des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Andreas Zapf, schilderte, dass die Kontrolleure seit 2009 bei Müller-Brot immer wieder in verschiedenen Räumen der 55.000 Quadratmeter Fabrik Schmutz und Schaben gefunden hätten. Deswegen wurden mehrfach Lebensmittel oder Teig vernichtet.

Die Müller-Produkte als solche seien jedoch in Ordnung gewesen: «Wir haben auf der Ware überhaupt nichts gefunden.»

An diesem Freitag werden die Spezialeinheit des Landratsamts sowie Kontrolleure des Amtes und der Regierung von Oberbayern die seit Ende Januar geschlossene Müller-Fabrik erneut untersuchen - um anschließend zu entscheiden, ob das Unternehmen Teile seiner Produktion wieder aufnehmen darf.

In Donaustauf könnte die Herstellung bei Biendl und Weber möglicherweise auch bald wieder starten. Noch am Donnerstag wollten sich Kontrolleure weiter im Betrieb ein Bild von der Lage machen und sicherstellen, dass die Mängel beseitigt sind. (dpa)
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