Zehntausende Arbeitsplätze gingen allein mit der Schließung der einstigen Filmfabrik Orwo in Wolfen verloren.
Vor 1990 zudem wegen ihrer maroden Chemieanlagen, dem Braunkohleabbau und einem gnadenlosen Raubbau an Natur und Umwelt als dreckigste Region Europas verschrien, wurde der Landstrich zu einer Vorzeigeregion in Ostdeutschland.
Großinvestoren wie den Leverkusener Pharmahersteller Bayer zog es mit der Produktion des Schmerzmittels «Aspirin» in den neu entstandenen Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Rund 300 Firmen mit etwa 11.000 Beschäftigten gibt es dort.
2001 begann in unmittelbarer Nachbarschaft auf der grünen Wiese eine völlig neue Ära. Auf einem rund 300 Hektar großen Areal entstand «Solar Valley», nahe der Autobahn 9 (Berlin-München).
Aus dem Start-up-Unternehmen
Q-Cells entwickelte sich der Weltmarktführer für Solarzellen. Um die dann auch börsennotierte Firma herum entstand mit Hilfe von Steuergeldern eines der größten Solarzentren in Europa. Bis zu 3500 Menschen waren dort in mehreren Firmen beschäftigt.
Billigkonkurrenz aus Asien zwang dann in Bitterfeld-Wolfen in diesem Jahr den Solarkonzern Sovello in die Knie und brachte das Aus. Die nunmehr insolvente Q-Cells übernimmt der südkoreanische Mischkonzern Hanwha. (dpa)