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07.04.2011 | 18:03 | Förderbank 

KfW füllt dank Rekordgewinn Risikotopf wieder auf

Frankfurt/Main - Gut zwei Jahre nach dem Verkauf ihrer Tochter IKB kann die Förderbank KfW dank eines Rekordgewinns das unrühmliche Kapitel zumindest bilanziell abschließen.

Förderbank
Die verbliebenen IKB-Lasten von 1,5 Milliarden Euro seien vollständig abgebaut worden, teilte die KfW Bankengruppe am Donnerstag mit. «Wir haben nun aus der IKB keinerlei Verlustvorträge mehr in unseren Büchern», erklärte KfW-Chef Ulrich Schröder in Frankfurt.

Nach einem Rekordgewinn von rund 2,6 (Vorjahr: 1,1) Milliarden Euro 2010 füllt das vom Bund und den Ländern kontrollierte Institut seinen Risilotopf wieder auf: 600 Millionen flossen in den «Fonds für allgemeine Bankrisiken», den die KfW im Zuge der IKB-Rettung nach Schröders Worten «vollständig plündern» musste. Die IKB hatte sich mit US-Ramschhypotheken verspekuliert und war 2007 nur dank Milliardenhilfen des Bundes und der damaligen Haupteigentümerin KfW gerettet worden. Im Sommer 2008 kaufte Lone Star die IKB.

Neue Lasten infolge der Schuldenkrise im Euro-Raum und den aktuellen Problemen Portugals erwartet die KfW derzeit nicht. «Es gibt keine Gespräche mit der Bundesregierung über eine Finanzierung von Portugal-Krediten über die KfW», sagte Schröder. «Wir erwarten auch nicht, dass wir angesprochen werden.»

KfW-Finanzvorstand Bernd Loewen bezifferte die stillen Lasten auf knapp 900 Millionen Euro. Dabei gehe es schwerpunktmäßig um Engagements bei spanischen und portugiesischen Kreditinstituten, «zum überwiegenden Teil besichert in Pfandbriefen». Loewen betonte: «Bisher sehen wir keine Wertberichtigungen.»

Im vergangenen Jahr katapultierte der Wirtschaftsaufschwung und eine starke Nachfrage nach Konjunkturprogrammen den Gewinn der Förderbank auf Rekordhöhe. Die KfW konnte 424 Millionen Euro mehr Rückstellungen für faule Kredite auflösen als sie neu bildete. 2009 hatte die Risikovorsorge noch mit fast einer Milliarde Euro belastet.

Schröder dämpfte daher die Euphorie: «Das Rekordergebnis ist durch eine Reihe von Sondereffekten geprägt, so dass wir fairerweise etwas Wasser in den Wein schütten müssen: Dieses Ergebnis wird sich auf absehbare Zeit nicht wiederholen lassen.»

Für 2011 erwartet Schröder wegen der Atomkatastrophe in Japan und der Debatte um eine Energiewende in Deutschland mehr Nachfrage nach Förderung bei erneuerbaren Energien. Ein Drittel ihrer Förderzusagen machte die KfW derzeit in diesem Bereich. Die letzten Finanzierungszusagen der KfW für Atomkraftwerke datieren aus dem Jahr 1998: Auf insgesamt 147 Millionen Euro summiere sich das noch ausstehende Finanzierungsvolumen in China, Brasilien und Slowenien. (dpa)
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