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24.02.2012 | 16:22 | Energieriese muss sparen 

Künftiger RWE-Chef will Sparprogramm mit Beschäftigten abstimmen

Essen - Der zukünftige RWE-Vorstandschef Peter Terium will seine angekündigten verschärften Sparziele im Einvernehmen mit der Belegschaft umsetzten.

Kraftwerk
(c) proplanta
«Wir erarbeiten das Programm in seiner Umsetzung mit den Kollegen», sagte der Niederländer in einem Journalistengespräch. Der Essener Energiekonzern will in den kommenden zwei Jahren zusätzlich zu den geplanten 1,5 Milliarden Euro noch mindestens eine weitere Milliarde Euro einsparen. Terium ist Vizechef und übernimmt die Geschäfte am 1. Juli von Jürgen Großmann.

Inwieweit mit dem Sparkurs ein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen einhergeht, steht nach Angaben Teriums noch nicht fest. Bisher hatte das Unternehmen vor, unter anderem durch den Verkauf von Unternehmensteilen die Zahl der Mitarbeiter von weltweit knapp 71.000 um 8.000 zu reduzieren. In Medienberichten war zuletzt die Rede davon, dass nun weitere 3.500 Jobs auf der Kippe stehen könnten.

Beim Verkaufsprogramm im Umfang von bis zu 11 Milliarden Euro kommt der Versorger nach Aussagen Teriums gut voran. Vor einigen Tagen trennte sich RWE von einem Aktienpaket an der Vertriebstochter VSE aus Saarbrücken im Wert von 83 Millionen Euro. Mit dem Verkauf der Netzgesellschaften Thyssengas und Amprion sowie einem Anteil an einem Rostocker Kraftwerk hatte RWE bereits 1,5 Milliarden Euro erzielt. Jetzt geht es noch um Teile der Tochter RWE Dea, den tschechischen Ferngas-Netzbetreiber NET4GAS, die Beteiligungen an der Berliner Wassergesellschaft sowie um die Vertriebstöchter Süwag (Frankfurt) und die Koblenzer Elektrizitätswerke (Kewag).

Nachdem die Kooperationsgespräche mit dem russischen Gasriesen Gazprom bei der Erzeugung gescheitert sind, ist RWE generell weiter offen für Kooperationen: «Ja, wir stehen Partnerschaften im operativen Geschäft offen gegenüber», sagt Terium. Empfehlungen von EU-Kommissar Günther Oettinger, sich mit dem Wettbewerber Eon zusammenzutun, um auf dem europäischen Energiemarkt mithalten zu können, erteilt Terium indirekt eine Absage: «Ich glaube nicht, dass wir ein Regionalunternehmen sind. Wir spielen immer noch in der europäischen Topliga.» Seiner Einschätzung nach wird es in der Branche europaweit in den kommenden fünf bis zehn Jahre eine gewisse Konsolidierung geben.

Auf der Investitionsseite setzt RWE darauf, erneuerbare Energien aufzubauen. Fossile Kraftwerke werden nur noch zu Ende gebaut. Von neuen Atomgeschäften in seinem Heimatland ist Terium auch nicht überzeugt. Im Süden der Niederlande stand der Neubau eines Meilers in Borssele zur Diskussion. RWE wurde immer wieder Interesse daran unterstellt. Doch da winkt der Insider, der zuletzt noch die niederländische Tochter Essent geführt hatte, ab. Für ihn fehlen die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. (dpa)
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