Kaum Regen bedeutet wenig Wasser in den Flüssen. Dies zwingt den Kaliproduzenten K+S an der Werra, die Produktion in einigen Werken temporär einzustellen. Denn auch ein zweiter Entsorgungsweg ist nur eingeschränkt nutzbar. Die Auswirkungen spüren rund 1.000 Mitarbeiter. (c) k+s
Wegen fehlender Niederschläge und eines zu niedrigen Wasserstands der Werra darf K+S weniger Abwasser in den Fluss leiten, damit die Salzkonzentration nicht übermäßig steigt.
Betroffen seien 650 Mitarbeiter an den hessischen Standorten Hattorf und der Grube Hattorf-Wintershall sowie etwa 300 Mitarbeiter an den thüringischen Standorten Unterbreizbach und Merkers, wie der Kasseler MDAX-Konzern am Dienstag mitteilte. Für die knapp 1.000 Mitarbeiter werde Kurzarbeit in Anspruch genommen. Am Standort Wintershall kann die Produktion laut Unternehmen zunächst fortgesetzt werden.
Wann die Produktion wieder aufgenommen werde, hänge vom Regen ab, sagte ein K+S-Sprecher. «Wir hoffen auf stärkere Niederschläge.» Wie hoch die finanziellen Ausfälle seien, lasse sich derzeit noch nicht beziffern.
K+S darf derzeit wegen einer Übergangserlaubnis nur sehr begrenzt und bis Ende des Jahres Salzabwasser in tiefe Gesteinsschichten versenken. Die Entsorgung muss seitdem eng an der Wasserführung der Werra ausgerichtet werden. Über die Verlängerung der Versenkgenehmigung bis 2021 will das Regierungspräsidium Kassel in den nächsten Monaten entscheiden, K+S erwartet die Entscheidung im Sommer. Dieser Entsorgungsweg werde «dringend benötigt», teilte das Unternehmen mit.
Es sei für das Werk Werra «sehr wichtig, so schnell wie möglich eine ausreichend dimensionierte Versenkgenehmigung zu erhalten», sagte der Geschäftsführer der K+S KALI GmbH, Rainer Gerling. K+S unterstütze «mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Arbeiten der Behörde zur abschließenden Prüfung unseres Versenkantrages, um schnellstmöglich wieder ausreichende Entsorgungsmöglichkeiten zu erhalten».