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13.12.2007 | 14:45 | Landmaschinenbranche 

Landtechnikhersteller Claas fährt deutliches Umsatz- und Ergebnisplus ein

Düsseldorf/Harsewinkel - Die saatengrüne Farbe der Maschinen von Europas größtem Landtechnikhersteller Claas leuchtet in immer hellerem Glanz: Die weltweite Nachfrage nach Erntemaschinen und Traktoren hat dem Familienunternehmen aus dem ostwestfälischen Harsewinkel ein deutliches Umsatz- und Ergebnisplus beschert.

Claas Traktor
(c) proplanta
Im Geschäftsjahr 2007 (30. September) stiegen die Erlöse im Vergleich zu 2006 um 13,1 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro, der Überschuss wuchs um 41,9 Prozent auf 114,8 Millionen Euro. «Ein recht erfreuliches Jahr für Claas», kommentierte Theo Freye, Sprecher der Geschäftsführung. Die Zukunft sieht Claas optimistisch - bis 2050 soll die Weltbevölkerung auf 9,1 Milliarden Menschen steigen, während die Anbaufläche pro Kopf sinke.

In den vergangenen fünf Jahren sei der Weltgetreidevorrat deutlich gesunken, erklärte Freye. Derweil änderten sich die Ernährungsgewohnheiten, vor allem in Asien sei Fleisch immer gefragter. Für die Produktion eines Kilogramms Fleisch seien jedoch sechs Kilogramm Getreide notwendig. Zusätzliche Chancen biete die Bioenergie - in den USA fließen laut Freye bereits 20 Prozent der Maisernte in die Gewinnung von Bioethanol. All dies beschleunige die Nachfrage nach effizienter Erntetechnik, außerdem seien die Landwirte angesichts steigender Lebensmittelpreise eher zu Investitionen bereit.

Derweil blieb der Weltmarktanteil der Claas-Mähdrescher 2007 bei 21 Prozent, in Europa stieg der Anteil leicht auf 41 Prozent, sagte Vertriebschef Lothar Kriszun. Am stärksten war das Umsatzwachstum 2007 in Zentral- und Osteuropa mit einem Plus von 33,1 Prozent auf 475,7 Millionen Euro. In Deutschland wuchsen die Erlöse um 13,2 Prozent auf 630,8 Millionen Euro. Der Umsatz der Landtechniksparte stieg insgesamt um 14,1 Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Euro. Im Segment Fertigungstechnik gab es ein Minus von 2,5 Prozent auf 149,5 Millionen Euro.

Die Sparte Industrietechnik steigerte ihren Umsatz um 22,7 Prozent auf 41,2 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl stieg um 2,9 Prozent auf 8425. Für 2008 peilt Claas nach Freyes Angaben einen weiteren Anstieg bei Umsatz und Ergebnis an. Eine genaue Prognose wollte er nicht abgeben. Künftig setzt Claas weiterhin stark auf Indien, 2008 soll dort laut Kriszun ein 14 Millionen Euro teures Werk für bis zu 400 Mitarbeiter den Betrieb aufnehmen. Jährlich sollen dort rund 1000 Maschinen entstehen. «Wir haben Indien als unseren Standort in Asien ausgewählt», betonte Freye mit Blick auf das «Riesenpotenzial» des Landes: Bisher werden lediglich zehn Prozent der indischen Ernte maschinell eingefahren. (Thomas Strünkelnberg)
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