Abgabepreise im Juli erstmals wieder moderat um 0,1 Prozent gesunken - Herstellerpreise für Lebensmittel aber noch gut 9 Prozent höher als im Vorjahr - Butter und auch Düngemittel deutlich preiswerter als 2022. (c) proplanta
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag vergangener Woche (21.8.) mitteilte, war im Branchenmittel gegenüber dem Vormonat ein moderater Preisrückgang um 0,1 % festzustellen.
Im Vorjahresvergleich ist die Inflation aber weiter sichtbar; von den Produzenten wurde ein Preisaufschlag von 9,2 % verlangt. Im Juni hatte die Jahresteuerung noch bei 11,1 % gelegen, im Mai bei 11,9 %. Wird mit Juni 2021 verglichen, dann sind die Verkaufspreise der gewerblichen Lebensmittelproduzenten innerhalb von zwei Jahren um gut 31 % gestiegen.
Spitzenreiter bei der Teuerung im Vorjahresvergleich war im Juli erneut der Zucker, für den die Abnehmer 87,5 % mehr Geld als vor zwölf Monaten zahlen mussten. Allerdings scheint hier die Trendwende eingeleitet, denn gegenüber Juni sanken die Preise erstmals wieder, und zwar um 1,6 %. Überdurchschnittlich starke Preiszuwächse im Vorjahresvergleich gab es den Statistikern zufolge außerdem bei verarbeiteten Kartoffeln mit 32,2 % und bei Schweinefleisch mit 32,0 %.
Die gewerblichen Schweinefleischproduzenten erhöhten ihre Abgabepreise gegenüber dem Vormonat mit 2,3 % so stark wie bei keinem anderen Produkt in der Gruppe Nahrungsmittel. Zudem lagen die Abgabepreise bei Obst- und Gemüseerzeugnissen um 18,5 % und bei Speiseeis um 22,7 % über dem Vorjahresniveau.
Einige Produkte preiswerter
Einige Lebensmittel werden von den Herstellern mittlerweile wieder günstiger abgegeben als im Vorjahr. Dazu zählt insbesondere Butter mit einem Preisnachlass von 30,4 %; bei Käse und Quark sind es 7,5 %. Die gewerblichen Erzeugerpreise für frisches Rindfleisch sind binnen Jahresfrist um 6,3 % gefallen. Bei pflanzlichen und tierischen Fetten beziehungsweise Ölen ist insgesamt ein Rückgang um 17,8 % zu verzeichnen, wobei allerdings Margarine ein Preisplus von 15,0 % aufweist.
Eine deutliche Preisabschwächung verzeichnete Destatis bei den Düngemitteln und Stickstoffverbindungen; hier gab es im Vorjahresvergleich einen Rückgang um 36,1 %. Düngemittel waren vor Jahresfrist wegen der hohen Energiekosten aber auch sehr teuer. Anders sieht das bei Pflanzenschutzmitteln aus, die im Vergleich mit Juli 2022 noch 8,9 % mehr kosteten; bei Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft lag die Jahresteuerung bei 8,5 %.