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22.01.2012 | 06:34 | Mühlenbranche 

Mehlkonsum auf neuer Rekordhöhe

Berlin - Getreideprodukte waren bei den Bundesbürgern 2011 gefragter denn je: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Mahlerzeugnissen kletterte mit durchschnittlich 67,8 Kilo-gramm auf eine neue Rekordmarke - so hoch wie nie zuvor, seit die Statistik gesamtdeutsch geführt wird.

Mehl
(c) proplanta
Die deutschen Mühlen haben dafür im abgelaufenen Jahr acht Millionen Tonnen Brotgetreide vermahlen. Von der zu Mahlerzeugnissen verarbeiteten Gesamtmenge entfielen 89 Prozent auf Weizen und 11 Prozent auf Roggen. Der langfristige Trend bei den beiden Brotgetreidearten hat sich fortgesetzt.

Während die Weizenvermahlung (7,13 Mio. Tonnen / plus 1,0 Prozent) in Deutschland ein neues Höchstniveau erreichte, war die verarbeitete Roggenmenge weiter leicht rückläufig (0,85 Mio. Tonnen / minus 1,1 Prozent).

Die Mühlenbranche in Deutschland erwirtschaftete mit ihren mehr als 550 mittelständisch geprägten Unternehmen und rund 6.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von knapp 2,5 Milliarden Euro.

Diese Zahlen nannte der Verband Deutscher Mühlen (VDM) zur Eröffnung der Grünen Woche 2012 in Berlin, wo die Mühlen auf dem ErlebnisBauernhof die Vielfalt, Typen und regionale Herkunft ihrer Produkte präsentieren - unter dem Motto „Ohne Mehl ist nichts gebacken!"


Mühlenbranche: Schwierige Marktposition

„Der stetige Anstieg des Mehlkonsums in den letzten zwanzig Jahren zeigt den hohen Stellenwert, den Mehl, Schrot, Grieß und Vollkornprodukte in unserer Ernährung haben. Aber während sich Verbrauch und Herstellung von Mahlerzeugnissen in Deutschland positiv entwickelt haben, ist die wirtschaftliche Gesamtlage der Müllerei weitgehend unbefriedigend."

Diese Bilanz zog VDM-Hauptgeschäftsführer Manfred Weizbauer mit Blick auf das zurückliegende Jahr. Die Branche befinde sich am Markt in einer extrem schwierigen „Sandwich"-Position zwischen der Landwirtschaft auf der einen Seite und Backgewerbe, Lebensmittelwirtschaft und Einzelhandel auf der anderen.

„Während unsere Unternehmen mit stark gestiegenen Getreide-Einkaufspreisen kalkulieren müssen, lassen sich angemessene Mehl-Verkaufspreise am Markt kaum realisieren", beschrieb Weizbauer die aktuelle Situation der Müllerei: „Die Umsatzrendite liegt im Branchendurchschnitt deutlich unter einem Prozent, was Produktentwicklungen, Innovationen und Investitionen erschwert." (vdm)
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