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05.02.2012 | 08:28 | Offshore-Industrie 

Nordic Yards bauen riesige Plattform für Nordsee-Windpark

Wismar/ Warnemünde - Erleichterung bei den Werftarbeitern von Nordic Yards in Wismar und Warnemünde: Ein neuer Großauftrag sichert auf Monate ihre Arbeitsplätze.

Windpark
(c) proplanta
«Bisher war es unklar, wie es weitergeht», sagte die Wismarer Betriebsratsvorsitzende Ines Scheel am Freitag.

«Jetzt gibt es wieder einen Lichtblick.» Nordic Yards erhielt von Siemens Energy den Auftrag zur Fertigung einer dritten Offshore-Plattform. Am 2. Mai soll an beiden Standorten der Bau beginnen, bestätigte Nordic-Yards-Sprecherin Susanne Meyer.

Zum Auftragsvolumen wollten sich weder Meyer noch Siemens-Sprecher Lars Kläschen in Hamburg äußern. «Über den Umfang ist Stillschweigen vereinbart», sagte Kläschen.

«Aus Wettbewerbsgründen.» In Medien war von einem Auftragsvolumen zwischen 100 und 250 Millionen Euro die Rede. Der neue Auftrag helfe, die derzeit 941 Arbeitsplätze an den beiden Standorten über Monate zu sichern, sagte die Werftensprecherin. An den beiden anderen Plattformen arbeiten die Beschäftigten seit vergangenem Jahr. Mindestens ein Jahr Bauzeit wird einkalkuliert.

Die neue Plattform mit dem Namen SylWin alpha wird größer als ihre im Bau befindlichen Schwesterplattformen BorWin beta und Helwin alpha. Sie werde fast 80 Meter hoch, 56 Meter breit und 82,5 Meter lang sein, hieß es.

Die Anlage soll künftig bis zu 864 Megawatt erneuerbare Energie aus dem Windpark Sylwin in der Nordsee, etwa 70 Kilometer westlich von Sylt, in das deutsche Stromnetz einspeisen.

Wie Siemenssprecher Kläschen erläuterte, ist die Plattform das Umspannwerk und der Umrichter auf See. Sie transformiert den vom Windpark erzeugten Strom auf Hochspannungsniveau und wandelt ihn zur verlustarmen Übertragung in Gleichstrom um.

Endkunde ist Meyer zufolge der deutsch-niederländische Übertragungsnetzbetreiber TenneT. Dieser habe ein Konsortium, bestehend aus Siemens Energy und Prysmian Powerlink, mit der technischen Ausstattung und dem Netzanschluss bis an Land beauftragt. Diese Gesamtinvestition liege bei knapp einer Milliarde Euro. Die Plattform gehöre gewissermaßen zur Hardware des Gesamtvorhabens.

Nach Fertigstellung von Topside und Fundament - dem oberen und dem unteren Teil der Plattform - sollen diese mit Hilfe von Schleppern über die Ostsee zum endgültigen Installationsort transportiert werden.

Die Plattform sei «selbsterrichtend», das heißt, sie könne ohne den Einsatz eines Schwerlast-Kranschiffs installiert werden. Das Gewicht der voll ausgestatteten Topside entspreche etwa 25 Airbus A380.

Für den Bau der Plattform haben sich vor allem die Schweißer auf den Werften weiterqualifizieren müssen, berichtete die Betriebsratsvorsitzende Scheel. Sie hätten es jetzt zum Beispiel mit anderem Stahl zu tun. Trotzdem würden die Werftarbeiter gerne mal wieder ein Schiff bauen.

«Früher waren es 16 Containerschiffe im Jahr», sagte sie. Ende September vergangenen Jahres hatte Nordic Yards noch einen arktischen Spezialtanker «Nordic AT 19» an das russische Bergbauunternehmen Norilsk Nickel übergeben.

Werften-Eigentümer und Geschäftsführer Vitaly Yusufov äußerte sich zufrieden über die Aufträge. Nordic Yards entwickle sich klar hin zu einer Spezial-Werft. Auch bei der IG Metall Küste hieß es, der Auftrag sei ein gutes Zeichen.

«Es zeigt sich, dass die Konzentration auf den Spezialschiffbau richtig ist und die Offshore-Industrie für neue Aufträge auf den norddeutschen Werften sorgt.»

Trotzdem bleibe die Schiffbaufinanzierung für die Unternehmen in der maritimen Industrie ein schwieriges Thema, sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU). «Für die Finanzierung von Aufträgen müssen sich Banken engagieren.» Das Land sei bereit, die Finanzierungs während der Bauzeit mit Bürgschaften abzusichern. (dpa/mv)
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