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09.07.2016 | 12:34 | Insolventer Holzverarbeiter 

Nur wenige Anleger bei German-Pellets-Gläubigertreffen

Schwerin - Schätzungsweise 17.000 Menschen haben beim Brennstoffhersteller German Pellets (Wismar) Geld angelegt - und größtenteils verloren.

Pelletmarkt
Tausende haben auf den nachwachsenden Rohstoff Holz als Brennstoff gesetzt und ihr Geld bei einem Pellet-Produzenten angelegt. Nach Jahren des Wachstums meldete das Unternehmen Insolvenz an. Die Anleger werden kaum Geld wiedersehen. Viele haben es abgeschrieben. (c) proplanta
Von den etwa 280 Millionen Euro, die das Unternehmen über Anleihen und Genusscheine einsammelte, sind nach Abzug der Belastungen durch Drittrechte lediglich 4,4 Millionen übrig, wie Insolvenzverwalterin Bettina Schmudde den Gläubigern in dieser Woche in Schwerin vermittelte.

Am Freitag wählten die Inhaber eines Genussscheines in Höhe von 15 Millionen Euro auf der letzten von vier Gläubigerversammlungen einen Gemeinsamen Vertreter.

Rechtsanwalt Hartmut Göddecke aus Siegburg wird ihre Forderungen bei der Insolvenzverwalterin anmelden und sie im weiteren Verfahren vertreten. An den Vortagen hatten die Inhaber der Wertpapiere bereits den Kölner Anwalt Daniel Vos sowie in zwei Fällen die Steuerberatungsgesellschaft CMS gewählt. Am 5. Oktober ist die eigentliche Gläubigerversammlung in Schwerin geplant.

Das deutlichste Zeichen dafür, dass die Anleger kaum noch daran glauben, ihr Geld wiederzusehen, war die äußerst geringe Beteiligung an den Versammlungen. Die Anwälte hätten zwar jeweils mehrere Gläubiger vertreten, dennoch habe nur ein Bruchteil der Geldgeber teilgenommen, sagte der Sprecher der Insolvenzverwalterin, Wolfgang Weber-Thedy. Nur um die 150 Anleger und Anwälte kamen zu den Treffen, für die das Amtsgericht Schwerin als Insolvenzgericht die Kongresshalle der Stadt gemietet hatte.

Dass das Interesse so gering sein würde, sei nicht absehbar gewesen, sagte die Direktorin des Amtsgerichts, Monika Köster-Flachsmeyer. Um sicherzugehen, dass kein Gläubiger aus Platzmangel abgewiesen werden muss, hatte sie die Halle mit rund 1.000 Stühlen gewählt. Die Höhe der Kosten für Miete, Technik und Sicherheitskräfte nannte sie nicht. Für den Saal muss das Gericht aufkommen.

Der Verkauf des Unternehmens German Pellets verlief nach den Worten von Insolvenzverwalterin Schmudde bisher sehr erfolgreich. Die deutschen Werke seien in neuen Händen und würden bereits oder bald wieder produzieren, sagte sie. German Pellets hatte im Februar den Insolvenzantrag gestellt, Anfang Mai wurde das Verfahren eröffnet. In Insolvenz sind nach ihren Worten auch die beiden Pellet-Werke in den USA.

Als Ursachen der Pleite des Erneuerbare-Ernergie-Unternehmens gelten Geldmangel und die geringe Nachfrage nach Holzpellets wegen der niedrigen Preise für Öl und Gas.
dpa
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