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11.03.2010 | 21:38 | Energiewirtschaft  

Q-Cells-Chef tritt zurück - derzeit kein Personalabbau

Bitterfeld-Wolfen - Q-Cells-Chef Anton Milner hat mit seinem Rücktritt die Verantwortung für das katastrophale Geschäftsjahr 2009 übernommen.

Q-Cells-Chef tritt zurück - derzeit kein Personalabbau
Der im Tec-Dax der Frankfurter Börse geführte Solarzellenhersteller hatte nach vorläufigen Zahlen mit einem Verlust von fast 1,4 Milliarden Euro abgeschlossen. Milner, der die Firma mitgegründet hat, scheide mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand aus. Er stehe dem Unternehmen aber weiterhin als Berater zur Verfügung. Der Aufsichtsrat habe ihm ausdrücklich für die hervorragende Arbeit der vergangenen Jahre gedankt, teilte Q-Cells in Bitterfeld-Wolfen nach der Sitzung der Gremiums mit.

Sein Nachfolger wird der bisherige Finanzchef Nedim Cen. Er soll beide Ämter in Personalunion führen. «Angesichts der Geschäftszahlen für das Jahr 2009 und dem damit verbundenen Vertrauensverlust insbesondere des Kapitalmarktes hat er jetzt die Konsequenz gezogen und sein Amt niedergelegt», sagte Cen zum Rücktritt. Milner selbst erklärte: «In dieser Situation ist es aus meiner Sicht im besten Interesse des Unternehmens, das ich mit aufgebaut habe, mein Amt niederzulegen und damit den Weg für einen Wechsel frei zu machen.»

Q-Cells beschäftigt derzeit 2.200 Mitarbeiter. Rund 500 Arbeitsplätze hatte das Unternehmen 2009 gestrichen. «Wir planen zur Zeit keinen weiteren Stellenabbau», sagte Cen. Das Geschäft in Malaysia werde planmäßig ausgebaut. Er kündigte zugleich einen Strategiewechsel an. «Zentrale Aufgabe für die nächste Zeit wird es sein, die begonnene Restrukturierung konsequent weiterzuführen und parallel die Neuausrichtung des Unternehmens voranzutreiben.»

Cen war im Sommer 2009 in die Firma gekommen war. Er wolle das Geschäftsmodell des Unternehmens auf Wachstum mit nachhaltigeren Erträgen und einer besseren Risikogewichtung ausrichten. «Wir werden das Wachstum von Großprojekten zugunsten eines Einstiegs in das Modul- und Kleinanlagengeschäft umschichten.» Das Technologieportfolio wolle er stärker fokussieren und so die finanziellen Belastungen senken. Die Finanzierung für das laufende Jahr sei gesichert. Nach einem rasanten Aufstieg zum Vorzeigeunternehmen in Sachsen-Anhalt und als einer der weltweit größten Solarzellenhersteller geriet Q-Cells mit der Wirtschaftskrise und dem dramatischen Preisverfall bei Solarzellen in Schwierigkeiten. (dpa)
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