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27.08.2012 | 12:27 | Solarhersteller 

Q-Cells-Kaufvertrag ist unterzeichnet

Seoul/Bitterfeld-Wolfen - Der insolvente Solarkonzern Q-Cells soll für rund 250 Millionen Euro an den südkoreanischen Mischkonzern Hanwha verkauft werden.

Solarbranche
(c) proplanta
Die Übernahmekosten setzen sich aus einem Bar-Kaufpreis von etwa 55 Milliarden Won (38,7 Millionen Euro) und der Übernahme von Schulden in Höhe von 300 Milliarden Won zusammen, wie das Unternehmen am Montag in Seoul mitteilte.

Der Kaufvertrag wurde am Sonntag unterschrieben, an diesem Mittwoch muss noch die Gläubigerversammlung zustimmen. Nach Angaben eines Sprechers des Insolvenzverwalters sollen 1.250 der zuletzt noch weltweit 1.550 Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Der Einstieg der Koreaner wurde von Politik und Branchenvertretern begrüßt. Dies sei für die gesamte deutsche Solarindustrie von hoher Bedeutung, sagte der Chef der Branchenvereinigung Solar Valley Mitteldeutschland, Peter Frey.

«Das wäre eine positive Wende in einer schwierigen Situation», sagte Frey. «Das hat wirklich Bedeutung, das Schlimmste wäre damit abgewendet.» Wichtig sei, dass Hanwha nicht nur die Forschung, sondern auch die Produktion in Bitterfeld-Wolfen im Süden Sachsen-Anhalts erhalte.

Sachsen-Anhalts Wirtschafts- und Wissenschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) sagte: «Sollte der Gläubigerausschuss der Veräußerung zustimmen, wäre dies nicht nur ein hoffnungsvolles Signal für Q-Cells, sondern auch für die Zukunft der Solarindustrie in Sachsen-Anhalt insgesamt.»

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hatte schon am Vorabend gejubelt: «Unsere Strategie geht offenbar auf.»

Unterdessen hat ein weiteres Unternehmen sein Interesse an einem Einstieg bei Q-Cells öffentlich bekanntgemacht. Der spanische Konzern Isofoton wolle gemeinsam mit einem namentlich nicht genannten US-Fonds das Unternehmen erwerben.

In der Branche werden den Spaniern allerdings auch angesichts des bereits unterschriebenen Kaufvertrags keine große Chancen eingeräumt.

Der Magdeburger Regierungssprecher Franz Kadell hatte am Sonntag erklärt: «Das Land hat in der Gläubigerversammlung eine gewichtige Stimme.» Beim Hanwha-Konzern muss noch der Verwaltungsrat zustimmen.

Die deutsche Solarbranche war in den vergangenen Monaten von einer massiven Pleitewelle wegen billiger Konkurrenz aus Asien getroffen worden.

Q-Cells hatte vor der Insolvenz Anfang April noch weltweit rund 2.200 Arbeitsplätze, deren Zahl sich aber durch den Verkauf von Unternehmensteilen und durch das freiwillige Ausscheiden von Mitarbeitern bereits deutlich verringert hatte. Neben dem Stammsitz in Bitterfeld-Wolfen hat Q-Cells auch ein großes Werk in Malaysia. (dpa)
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