«Es gibt einige Projekte im Mittelmeerraum, an denen wir uns gerne beteiligen würden», sagt Fritz Vahrenholt, Chef der Ökostromsparte Innogy, der «Financial Times Deutschland» (Freitag). Zugleich warnte Vahrenholt vor zu hohen Erwartungen an die milliardenschwere Wüstenstrom-Initiative Desertec, für die am kommenden Montag der Startschuss fallen soll. «Was mir an der ganzen Diskussion nicht gefällt, ist, dass Leute glauben, wir bauen einfach eine Leitung nach Deutschland und haben dann Wüstenstrom.»
Dennoch hat Desertec nach Ansicht von Vahrenholt eine Chance. Ich würde mir wünschen, dass die ersten solarthermischen Kraftwerke in der
Sahara ab 2020 ans Netz gehen. Allerdings: Man muss zunächst dafür sorgen, dass die afrikanischen Staaten sich selbst mit Energie aus Solarthermie versorgen können, sagte Vahrenholt. Dann können auch wir als europäische Energieversorger dort investieren.»
Wenn es einen Überschuss an Strom gebe, könnten die afrikanischen Länder diesen nach Europa exportieren, sagte Vahrenholt. Für einen Erfolg von Desertec sei eine Anschubfinanzierung ähnlich dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in Deutschland notwendig. Ich fürchte, einige afrikanische Staaten selbst werden nicht in der Lage sein, 15 oder 20 Cent pro Kilowattstunde zu bezahlen, so der RWE-Innogy-Chef. Deshalb sollte es eine europäische Förderung geben. (dpa)