Im laufenden Geschäftsjahr (31. Oktober) sollen sich die Erlöse auf 350 Millionen Euro fast verdreifachen, kündigte Finanzvorstand Thomas Mayer am Dienstag in München an. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) peilt das Unternehmen ein Plus auf 45 Millionen Euro an. Ein Teil der Zuwächse soll aus der Entwicklung neuer Projekte in den USA kommen. Geplant sind bis zu drei solarthermische Kraftwerke in den sonnenreichen US-Staaten Kalifornien und Nevada.
Bisher ist Spanien das Schwerpunktland für Solar Millennium. Im Süden des Landes produziert ein sogenanntes Parabolrinnen-Kraftwerk seit Dezember 2008 Strom. Dabei lenken Hohlspiegel die Sonnenstrahlen auf ein Rohr, in dem sich eine Flüssigkeit erhitzt. Aus dieser Flüssigkeit wiederum wird in einem Kraftwerk Dampf erzeugt, mit dem Turbinen zur Stromgewinnung angetrieben werden. Nach Fertigstellung der dritten Ausbaustufe im nächsten Jahr soll das spanische Kraftwerk bis zu eine halbe Million Menschen mit Solarstrom versorgen.
Solarthermische Kraftwerke in sonnenreichen Regionen funktionieren also anders als Photovoltaik-Anlagen zur direkten Stromerzeugung auf Hausdächern. Dass die Bundesregierung die Förderung dieser Anlagen vom 1. Juli an um 16 Prozent drosselt, ist nach Ansicht des neuen Chefs von Solar Millennium, Utz Claassen, konsequent. Bei Photovoltaik-Anlagen gebe es eine «Übersubventionierung». Sinnvoller sei es, den Export deutscher Solartechnologie zu fördern - also etwa die Parabolrinnen-Kraftwerke.
Solarwärmekraftwerke hätten langfristig das Potenzial, Atomkraftwerke abzulösen, sagte Claassen, der früher den Energieversorger
EnBW leitete. «Ich kenne kaum jemanden, der ernsthaft bezweifelt, dass es unser langfristiges Ziel sein muss, von der fossilen über die nukleare in die solare Energiewirtschaft hineinzuwachsen.» (dpa)