(c) proplanta Der indisch-arabische Konkurrent Microsol will das Berliner Unternehmen kaufen und hat dazu ein verbindliches Angebot abgegeben, wie der Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg am Donnerstag mitteilte. Microsol wolle den gesamten Geschäftsbetrieb und auch die Tochtergesellschaften in Italien und den USA übernehmen. In Deutschland würden 433 von 471 Arbeitsplätzen erhalten.
Die verbliebenen 18 Beschäftigten am Standort Greifswald erhalten demnach die Kündigung. Über den Kaufpreis wollen beide Seiten schweigen. Für die französische Tochter mit ihren zehn Beschäftigten suche der Insolvenzverwalter weiter einen Käufer. Die Töchter in Italien und den USA haben zusammen 235 Mitarbeiter.
Wienberg sprach von einem großen Erfolg. «Dies insbesondere deshalb, weil Ende Februar das Insolvenzgeld ausgelaufen ist und nur bei Übernahme durch Microsol die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs im eröffneten Insolvenzverfahren möglich ist.»
Das im Dezember beantragte Insolvenzverfahren eröffnete das zuständige Amtsgericht Charlottenburg am Donnerstag. Nimmt Wienberg das Kaufangebot bis zum 5. März an, ist der Vertrag gültig. Der Standort in Berlin-Adlershof mit Forschung, Entwicklung, Einkauf, Vertrieb und Produktion wäre gerettet. Von den 451 Arbeitsplätzen würden 18 wegfallen.
Solon leidet unter der schwachen Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten und dem anhaltenden Preisdruck. Probleme bereitet der Solarindustrie vor allem die günstigere Konkurrenz aus China.
Unklar blieb am Donnerstag, was aus den staatlichen Bürgschaften für Solon wird. Der Bund würde laut Berliner Senat für Kredite des Unternehmens im Umfang von 70 Millionen Euro gerade stehen. Das Land Berlin bürge für 37,4 Millionen Euro, Mecklenburg-Vorpommern für 9,3 Millionen Euro. (dpa)
|
|