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13.09.2013 | 13:34 | Prüfkonzern DNV GL Group 

Technische Prüfunternehmen fusionieren

Hamburg - Der neue Prüfkonzern DNV GL Group hat am Donnerstag seine Arbeit aufgenommen.

Sicherheit im Schiffsverkehr
(c) proplanta
Neun Monate nach der Ankündigung der Fusion der beiden Vorgängerunternehmen seien die erforderlichen Genehmigungen durch fünf Kartellbehörden ohne zusätzliche Auflagen erteilt worden, teilte der Chef des fusionierten Unternehmens, Henrik O. Madsen, am Donnerstag in Hamburg mit. Madsen erklärte, durch die Fusion sei eine starke Grundlage für weiteres Wachstum geschaffen.

Der Konzern ist aus dem Zusammenschluss von Det Norske Veritas (DNV) und dem Germanischen Lloyd (GL) in Hamburg hervorgegangen. Er beschäftigt bei einem Jahresumsatz von 2,5 Milliarden Euro rund 17.000 Mitarbeiter weltweit und ist damit die Nummer drei der Branche.

An dem neuen Unternehmen halten die Stiftung DNV 63,5 Prozent und die Hamburger Holding Mayfair 36,5 Prozent. Sie verwaltet das Vermögen des ehemaligen Tchibo-Chefs Günter Herz und seiner Schwester Daniela Herz-Schmoeckel. Bei dem Handel ist kein Geld geflossen, sondern es wurden lediglich Anteile getauscht. Die beiden Geschwister waren 2006 beim GL eingestiegen und hatten damit eine Übernahme durch den Konkurrenten Bureau Veritas (BV) abgewendet.

DNV und GL sind vor rund 150 Jahren als Prüfgesellschaften für die Schifffahrt in Oslo und Hamburg entstanden. Das Geschäftsfeld Maritime ist mit weltweit 6.000 Mitarbeitern der bedeutendste Bereich des fusionierten Unternehmens und wird in Hamburg angesiedelt sein, sagte Madsen. DNV GL sei in diesem Bereich der Weltmarktführer.

Auch die Prüfleistungen für die Offshore-Windenergie, einem stark wachsenden Segment, werden von Hamburg aus geführt. Der Standort soll durch die Fusion unter dem Strich keine Arbeitsplätze einbüßen, auch wenn es zu einigen Umstrukturierungen komme. Die Konzernzentrale bleibt bei Oslo.

«Der Auftrag unseres Unternehmens reicht über das Geldverdienen hinaus», sagte Madsen. Technische Prüfung von Verkehrsmitteln, Industrieanlagen und Infrastruktur sei eine sehr anspruchsvolle Aufgabe und benötige viel Knowhow und hoch qualifizierte Mitarbeiter.

Rund 80 Prozent der Beschäftigen besitzen eine Hochschulabschluss, meist als Ingenieur. DNV GL werde einen Beitrag dazu leisten, Technik sicherer, schneller und umweltfreundlicher zu machen. Fünf Prozent des Umsatzes, rund 100 Millionen Euro pro Jahr, würden für Forschung und Entwicklung aufgewendet.

Neben dem Bereich Maritime unterhält DNV GL drei weitere Unternehmenssparten für Öl und Gas, Energie und Management. Die Wachstumsraten der Vorgängerunternehmen von rund sechs Prozent jährlich seien auch in Zukunft erreichbar. Weltweit wird die Branche unter dem Kürzel TIC (Testing, Inspection, Certification) geführt. Die größten Unternehmen sind SGS aus der Schweiz und BV aus Frankreich.

Deutschland hat in dem Markt eine gute Position; zu den globalen Spitzenunternehmen zählen auch Dekra, TÜV Süd, TÜV Rheinland und TÜV Nord. (dpa)
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