(c) proplanta «Viele Biogasanlagen stecken in erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, weil Getreide so teuer ist», sagte BayWa-Chef Wolfgang Deml dem «Münchner Merkur» (Samstag). Dies gelte vor allem für kleinere Anlagen, die das aus Biomasse gewonnene Methan zu Strom verfeuerten und die dabei entstehende Abwärme nicht nutzten. «Die Wahrscheinlichkeit, dass Landwirte mit Biogasanlagen in existenzielle Nöte geraten, wird stark zunehmen, wenn die Rohstoffpreise nicht schnell zurückgehen», sagte der BayWa-Chef.
Das sei aber zumindest langfristig nicht zu erwarten. «Wir müssen damit rechnen, dass die Preise wieder sinken, wenn die Ernten besser ausfallen.» Aber das werde, wenn überhaupt, nur vorübergehend der Fall sein. «Langfristig sehe ich die Getreidepreise weiter steigen.» Daran werde auch die im September von den EU-Agrarministern beschlossene Aufhebung der Flächenstilllegung nichts ändern: «Die Freigabe wird europaweit pro Jahr maximal 12 Millionen Tonnen Getreide zusätzlich bringen, und das wird den Trend nicht brechen.»
Deml warnte zudem vor einem weltweiten Getreidemangel. «Die Vorratslager leeren sich mehr und mehr. Wir haben mittlerweile echte Engpässe», sagte er. Die weltweite Getreide-Produktion habe in den vergangenen sieben Jahren nur einmal mehr abgeworfen, als im selben Jahr verbraucht wurde. Grund dafür sind nach Demls Worten die wachsende Weltbevölkerung, der steigende Lebensstandard und die massive Förderung von nachwachsenden Rohstoffen. Die Versorgung der Verbraucher sei aber «noch nicht» gefährdet, sagte Deml. (dpa)
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