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21.04.2017 | 13:20 | Umstrukturierung 

Theo Müller baut Jobs ab

Dissen - Der Nahrungsmittelkonzern Theo Müller will die Produktion seiner Feinkost-Tochter Homann an einem zentralen Standort bündeln.

Jobabbau
Werkschließungen in Niedersachsen, Bündelung der Homann-Produktion in Sachsen - mehr als 1000 Jobs sollen verlagert werden. Der Grund: Der Nahrungsmittelkonzern Theo Müller will seine Feinkost-Tochter umbauen. Der setzt der scharfe Wettbewerb zu. (c) Müller
Vier Werke in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen sollten 2020 geschlossen werden und ein zentraler Standort voraussichtlich in Sachsen entstehen, teilte Müller am Freitag mit. Hintergrund des Umbaus sei der scharfe Wettbewerb in der Branche. Langfristig sei es nicht möglich, die vier Werke profitabel zu betreiben. Mehr als 1.000 Jobs sind von dem geplanten Umzug betroffen.

Das Stammwerk in Dissen sowie die Standorte Lintorf (beide bei Osnabrück), Bottrop (Nordrhein-Westfalen) und Floh-Seligenthal (Thüringen) sollen geschlossen werden. Favorisiert für einen neuen, zentralen Standort werde das sächsische Leppersdorf, wo Müller eine große Molkerei betreibt. Alle Beschäftigten an den betroffenen Standorten sollten ein Angebot zum Wechsel in das neue Werk erhalten.

An den vier Standorten ändere sich bis 2020 aber nichts. Es werde weiter voll gearbeitet und uneingeschränkt produziert. In den Umbau sollten bis zu 500 Millionen Euro investiert werden, hieß es.

Homann ist vor allem für seine Feinkostsalate bekannt. Der Umsatz liegt bei rund 630 Millionen Euro. 2012 wurde das Unternehmen von der für ihre «Müller-Milch» bekannten Unternehmensgruppe Theo Müller übernommen, die ihren Sitz in Luxemburg hat. Insgesamt beschäftigt Homann rund 3.000 Mitarbeiter.

Von einer «Hiobsbotschaft» für die Beschäftigten sprach Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD). «Es gab auf der kommunalen Ebene große Anstrengungen, die Homann-Standorte zu halten. Von der aktuellen Entscheidung sind wir nicht informiert worden.» Er wolle den Müller-Vorstand auffordern, die Entscheidung zu überdenken, sagte Lies.

Der Regionalgeschäftsführer Osnabrück der Gewerkschaft NGG, Uwe Hildebrand, sah die Lohnkosten als ausschlaggebend für Müllers Entscheidung. Im Osnabrücker Land dürften die Löhne für Facharbeiter um 400 bis 600 Euro über den Löhnen in Leppersdorf liegen, sagte er.

Schon Mitte 2016 war bekanntgeworden, dass Homann eine von drei Produktionsstätten im Osnabrücker Land schließt - betroffen waren 70 Mitarbeiter. Die Schließung sei wegen eines unerwarteten Anstiegs der Rohstoffpreise sowie schwächerer Nachfrage notwendig geworden, begründete ein Müller-Sprecher die Entscheidung damals. Endgültig ist der Beschluss zum Umzug nach Leppersdorf noch nicht.

Bei der Suche nach einem geeigneten Standort seien mehr als 40 Alternativen in Europa geprüft worden. Homann favorisiere trotz einiger Kostennachteile aber den Standort Deutschland.
dpa
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