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31.10.2006 | 14:02 | Saatguthandel 

Umsatz steigt bei KWS-Saatgut trotz EU-Zuckermarktreform

Hannover - Die EU-Zuckermarktreform hat das Ergebnis bei Europas zweitgrößtem Saatguthersteller KWS kräftig gedrückt.

Weizenkörner
(c) proplanta
Dennoch konnte der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2005/2006 (30.06.) um zwei Prozent auf 505 Millionen Euro gesteigert werden und den Gewinn-einbruch damit stärker kompensieren als erwartet, teilte das Unternehmen am Dienstag in Hannover mit.

Große Wachstumschancen sieht die KWS Saat AG (Einbeck) im Bereich der Biokraftstoffe. Angesichts der weiter steigenden Energiepreise seien die aus Pflanzen gewonnenen Energieträger die «Blockbuster» in den Agrarmärkten, heißt es im Geschäftsbericht.


Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der KWS-Gruppe lag im Geschäftsjahr bei 46,7 Millionen Euro und damit um 17,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Trotz Verringerung der Zuckerrüben-Anbaufläche um 20 Prozent habe KWS in diesem Sektor nur 17 Prozent Umsatz in der EU verloren und konnte außerhalb der EU sogar um 15 Prozent wachsen.

Bei Mais habe die KWS mit einem Umsatzanstieg von 11,4 Prozent kräftig zulegen können. Mit einem Anteil von 48 Prozent sei Mais jetzt der größte Bereich vor Zuckerrüben (40 Prozent) und Getreide. Das Geschäftsjahr schloss der Konzern mit einem Jahresüberschuss von 28,4 Millionen Euro ab, nach 34,8 Millionen im Vorjahr.


Die KWS-Gruppe habe auch im vergangenen Jahr erneut rund 15 Prozent ihres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte investiert, berichtete Vorstandssprecher Andreas Büchting.
Dabei gehe es unter anderem auch um die Entwicklung neuer Züchtungen für die Gewinnung von Biogas.

So werde etwa spezieller Energiemais gezogen, bei dem es nicht mehr auf die Größe des Kolbens, sondern auf die Menge der Blätter ankomme.
Der bisher weltweit bedeutendste regenerative Energieträger sei Bioethanol, berichtet die KWS weiter. In diesem Sektor gewännen die Zuckerrüben nach der EU-Zuckermarktreform immer stärker an Bedeutung.

Wichtigste Erzeugerländer seien die USA und Brasilien, aber in Europa und in Deutschland sei die Ethanolproduktion aus Zuckerüben stark im Kommen. Unter anderem in Frankreich und Deutschland seien neue Fabriken geplant. Bei Biodiesel habe Deutschland innerhalb der EU die Nase vorn. Die Gewinnung aus Raps stoße aber an ihre Grenzen, weil die Anbauflächen ausgereizt seien.

Mehr als drei Viertel ihres Umsatzes macht die KWS im Ausland. Sie zählt damit zu den vier größten Saatgutherstellern weltweit, sagte Büchting. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 102 auf 2652 Personen.

Im Geschäftsjahr 2006/07 rechnet Büchting mit einem ungebrochenen Aufwärtstrend bei Energie-Pflanzen. Die Zuckerrüben-Anbaufläche innerhalb der EU dürfte dagegen erneut schrumpfen. Insgesamt geht das Unternehmen deshalb von einem konstanten Umsatzniveau und einem leicht verbessertes Betriebsergebnis aus.

Quelle: dpa 31.10.2006 / 13:30
© dpa 
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