Sollten die in diesem Jahr auslaufenden Steuervorteile für
Windenergie nicht verlängert werden, werde das Geschäft dort zwischen 75 und 95 Prozent einbrechen, sagte Marketingchef Morten Albaek der «Financial Times» (Freitag).
Die Subvention war 1992 eingeführt worden. Während US-Präsident Barack
Obama die Regelung laut Zeitung gern verlängern würde, lehnen viele Republikaner dies ab.
Derzeit gibt es angesichts der unklaren Entwicklung einen Sonderboom in den USA. Viele Investoren wollen sich noch die Vorteile sichern und lassen deshalb noch schnell neue Anlagen bauen. Erwartet wird, dass in diesem Jahr in den USA eine Rekordleistung von 12.500 Megawatt installiert wird.
Danach dürfte es düster aussehen. Der US-Windenergieverband sieht 37.000 Jobs in Gefahr. Bei Vestas stünden 1.600 Stellen auf dem Spiel.
Insgesamt rechnet das Unternehmen laut Zeitung damit, dass bei einem Ende der Steuervorteile seine weltweite Produktion um 20 Prozent im kommenden Jahr sinkt. Auch der deutsche Konkurrent
Nordex hat ein Werk in den USA.
Vestas kämpft seit langem mit Überkapazitäten und dem hohen Preisdruck in der Branche. Bis zum Jahresende wollen die Dänen weitere 1.400 Stellen streichen.
Im vergangenen Jahr stand unter dem Strich ein Verlust von 166 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2012 waren es schon 170 Millionen Euro Miese. (dpa)