(c) proplanta «Noch sind die Zölle vorläufiger Natur, aber auch wenn es dabei bleibt: Wir sind vorbereitet um uns zu wehren», sagte Yingli-Europachef Darren Thompson der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX auf der Branchenmesse Intersolar in München.
Das US-Handelsministerium hat auf vorläufiger Basis Einfuhrzölle auf chinesische Solarprodukte eingeführt. Damit sollen Dumpingpreise der Unternehmen ausgeglichen werden.
«Wir betreiben kein Dumping und wir sind als börsennotiertes Unternehmen absolut transparent», sagte Thompson. Die großen Unternehmen seien global aufgestellt, bezögen ihre Rohstoffe aus vielen Ländern, da seien Einfuhrzölle aus einem Land unsinnig.
Dennoch habe Yingli sich einen «Plan B» überlegt, zum Beispiel indem Solarzellen für den US-amerikanischen Markt künftig aus anderen Ländern als aus China bezogen würden. «Somit würden die Zölle im diesem Fall gar nicht erst greifen.»
Das Geschäft in Deutschland ist laut Thompson nach einem soliden ersten Quartal wegen der Unsicherheiten um die künftigen Förderbedingungen mittlerweile eher zurückhaltend. Dagegen sei Spanien ein aussichtsreicher Markt.
Dort würden Solarprojekte in Angriff genommen, die ohne eine staatlich garantierte Einspeisevergütung auskommen. In der zweiten Jahreshälfte dürfte dieser Markt nach Ansicht Thompsons voraussichtlich anziehen, auf jeden Fall aber ab 2013. Auch in Italien und Großbritannien gebe es Bewegung.
In Europa und vornehmlich in Deutschland sei die Solarenergie dank der staatlichen Förderung weit vorangekommen, der technologische Fortschritt zeige dies. Jedoch sei der Markt ein künstlicher, der Druck auf die Politik angesichts der hohen Subventionen nehme zu.
«Jetzt muss sich das System langsam umstellen, auf wahre Marktkonditionen», sagt Thompson. Dazu gehöre, dass sich die Banken auf Finanzierungsmodelle außerhalb der Förderung einstellten. «In den USA beispielsweise sind die Banken daran gewöhnt, hier braucht es Zeit.»
Der harte Wettbewerb und die Konsolidierung in der Branche werden nach Ansicht des Yingli-Managers auch in Zukunft noch anhalten. Es sei schwierig vorauszusagen, wer in fünf oder zehn Jahren noch am Markt sei. «Wir haben die Absicht, zu diesen Unternehmen zu gehören.» (dpa)
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