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11.03.2013 | 14:28 | Käseherstellung 

Zentralkäserei wird mit Millionenaufwand ausgebaut

Dargun - In der Zentralkäserei Mecklenburg Vorpommern (ZMV) in Dargun stellen 98 Mitarbeiter jedes Jahr Edamer, Tilsiter, Gouda, Trappisten- und Steppenkäse aus insgesamt 300 Mio. kg Milch her.

Zentralkäserei Dargun
(c) proplanta
Künftig soll die Jahresproduktion auf 40.000 Tonnen wachsen. In diesem Jahr investiert die Muttergesellschaft DMK, Deutsches Milchkontor GmbH, allein fünf Mio. Euro in die Erweiterung der Darguner Käserei.

Am Montag besuchte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus den Betrieb und zeigte sich beim Rundgang durch das Werk beeindruckt: "Die Mitarbeiter verfügen über ein enormes Fachwissen und sind hoch motiviert." Er würdigte auch die Rolle von DMK in Mecklenburg-Vorpommern: "Mit seiner Innovationskraft sichert das Unternehmen wichtige Arbeitsplätze und Einkommen im ländlichen Raum."

"Die Förderung von Investitionen der Milchwirtschaft und auch der Milcherzeuger in M-V hatte und hat bei mir höchste Priorität", betonte Dr. Backhaus. So wurden in der laufenden Förderperiode etwa 46 % der förderfähigen Investitionen im gesamten Agrarinvestitionsförderprogramm im Bereich Milch bewilligt. Bis zum Ende der Förderperiode sind Förderungen über bis zu 25 % des Investitionsvolumens möglich. Das Ergebnis ist eine Molkereistruktur, die vergleichsweise modern und zukunftsorientiert ist.

Auch die DMK-Standorte profitierten davon. Für die Investitionen von insgesamt ca. 239 Mio. € gewährte das Land Zuschüsse in Höhe von 94,3 Mio. €.

"Käse ist das Hauptprodukt der Milchwirtschaft unseres Landes", erläuterte der Minister. "Das ist nur folgerichtig, denn unsere Bevölkerung könnte die hier erzeugte Milch nicht als Frischprodukt verzehren."

"Während hierzulande der Konsum von Milch- und Milchprodukten stagniert, sehen wir im außereuropäischen Ausland weiterhin deutliche Steigerungsraten in der Nachfrage", bestätigt DMK-Geschäftsführer Sönke Voss. "Dort wachsen Bevölkerung und Kaufkraft, und die Produktion vor Ort wird diese Nachfrage auch in Zukunft nicht decken können." Schon heute wird Käse aus Dargun in insgesamt 53 Länder exportiert, und DMK will das internationale Wachstum weiter forcieren.

DMK ist in den letzten Jahren durch Fusion mehrerer Unternehmen entstanden, die zuvor auch in M-V Betriebe unterhielten. Der Landwirtschaftsminister erwartet nun, dass sich die Genossenschaft ihrer Verantwortung für die Milcherzeuger bewusst ist und zum Wohle der Erzeuger wirkt. "Die auch mit Unterstützung des Landes geschaffenen technischen Voraussetzungen sind nur eine wichtige Voraussetzung dafür. Für uns als Land ist wichtig zu erkennen, dass die Standorte hier weiterentwickelt werden, Arbeitsplätze erhalten oder sogar neue geschaffen werden, dass die Milcherzeuger auch in Zukunft einen Partner in der Region haben, der ihnen die Milch abnimmt und über eine optimale Vermarktung ihre Einkommen sichert."

In diesem Zusammenhang äußerte sich der Minister hoffnungsvoll zur Entwicklung des Milchpreises: "Der geschätzte Jahresdurchschnitt der Milcherzeugerpreise 2012 für M-V betrug 32,1 Cent/kg und liegt über dem geschätzten Bundesdurchschnitt von 31,8 Cent/kg (bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß). Zu Beginn des Jahres 2013 sind Milcherzeugerpreise in Deutschland konstant geblieben und wir hoffen, dass in Anbetracht der für die Jahreszeit erstaunlich stabilen Lage an den Märkten für Milchprodukte, dass die Milchpreise eventuell weniger stark oder – wie 2011 – gar nicht fallen." (PD)
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