Sie erörterten im hochkarätig besetzten Unternehmerforum Chancen und Möglichkeiten aber auch Grenzen landwirtschaftlichen Wachstums, besuchten sehr interessante Betriebe und Unternehmen in der Region und nutzten die Gelegenheit zum Treffen von Freunden, zum Feiern und zum Austausch von Erfahrungen.
Die „Grenzenlose Vielfalt“ zog sich wie ein roter Faden durch das Tagungsprogramm: So boten die sechs Exkursionen einen Strauß von Ideen, Innovationen und Betriebsentwicklungen, eben vielfältige Eindrücke aus Unternehmen des Emslandes und der Grafschaft Bentheim. Ob eine Fahrt zur Meyer-Werft nach Papenburg, eine 40 km lange Radtour durch das „Drei-Länder-Eck“ oder ein Ausflug in einige Top-Veredelungsbetriebe der Region, es war für Jeden etwas dabei. Zusammen kamen die Teilnehmer dann zu einem Emsland-Abend auf dem Berentzen Hof in Haselünne.
Eine Vielfalt an Impulsen gaben im Unternehmerforum am Samstag Dr. Bernhard Krone, Krone GmbH, Benni Kuipers, Emsflower GmbH Hilde Mannebeck, B. Mannebeck
Landtechnik GmbH, Stefan Teepker, der „junge Wilde“ unter den Podiumsgästen und die landwirtschaftliche Unternehmerin und Landfrauen-Vorsitzende Agnes Witschen mit ihren Erfolgsgeschichten: „Man muss immer wieder aufstehen, weiter machen, das große Ziel vor Augen haben und positiv denken“, so das Fazit von Dr. Krone. Die klaren Ziele unterstrich auch Agnes Witschen und erläuterte, dass Wachstum sicherlich ein Ziel sei, „aber nicht um jeden Preis“, sondern beherrschbar bleiben müsse.
Auf ein enormes Wachstum kann Benni Kuipers, Emsflower, zurückblicken: Hat sein Vater vor 50 Jahren den Familienbetrieb mit einem Hektar unter Glas bewirtschaftet, so beschäftigt er heute 80 Mitarbeiter und zusätzlich 250 Saisonarbeitskräfte an weltweit insgesamt 5 Standorten mit einem Jahres-Produktionsvolumen von 25 Mio. Euro. Er reflektierte, dass er zu den Herausforderungen und Ideen in seinem Leben immer „Ja“ gesagt habe. Die Umsetzung seiner Projekte gehe er am liebsten im Alleingang an, während der 28-jährige Teepker, für den Wachstum eine Unternehmensstrategie ist, auf die Chancen von Kooperationen setzt. Sie müssten im Vorfeld durch Verträge klar geregelt sein, die beteiligten Menschen müssten die Gelegenheit haben, „zusammen zu wachsen“ und Kooperationen benötigten sicherlich an der ein oder anderen Stelle einen Moderatoren, doch dann „bringen sie echten Mehrwert.“ So habe ihm ihr betriebliches Wachstum in der Kooperation nicht nur Verpflichtungen, sondern auch viele Freiräume geschaffen.
Einig waren sich die Referenten des bus Festes 2009 auf die Frage zu ihren Erfolgsfaktoren, dass immer der Mensch im Mittelpunkt steht. Der Mensch, der eigenverantwortlich handelt, seinen Blick „über den Tellerrand“ beibehält und für seine Werte und Ziele einsteht. „Wir müssen uns engagieren, in Politik und Berufsstand“, so ein weiteres wichtiges Fazit.
Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung war die Verleihung der bus Unternehmerbriefe an die erfolgreichen bus-Absolventen während des Galaabends am Samstag. Dr. Andreas Quiring, Geschäftsführer der Andreas Hermes Akademie (AHA), würdigte die Leistung der landwirtschaftlichen Unternehmer, die sich neben ihrer Alltagsarbeit auf diesen tiefgreifenden Entwicklungsprozess eingelassen und ihn erfolgreich absolviert hätten. Insgesamt haben im Winter 2008/09 etwa 320 erfolgreiche bus-Absolventen aus Deutschland, Österreich, Südtirol, Schweiz, Luxemburg und Belgien den Unternehmerbrief erhalten.
Ausgerichtet wird das bus Fest alljährlich von der Andreas Hermes Akademie in Zusammenarbeit mit ihren Weiterbildungspartnern, in Lingen der LWK Niedersachsen. Umgesetzt aber haben es landwirtschaftliche Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Region, die die bus-Trainings absolviert haben. So last but not least zum Roten Faden: Eine Vielfalt von begeisterten Aussagen und Dankbekundungen erntete das Organisationsteam für das diesjährige bus Fest von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. (aha)
