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19.01.2013 | 06:14 | Pflanzenmesse 

BLE informiert über Zierpflanzen auf Internationaler Pflanzenmesse

Bonn - Rund 40.000 Sorten umfasst das Zierpflanzen-Sortiment in Deutschland. Um dieses zu erhalten, koordiniert die BLE als Projektträgerin die Deutsche Genbank Zierpflanzen.

Zierpflanzen
(c) proplanta
Neu im Verbund: Sammlungen privater Pflanzenliebhaber. Auch die Zierpflanzenvielfalt im Ökolandbau oder Forschungsprojekte zur Energieeinsparung in Gewächshäusern sind Themen auf der Internationalen Pflanzenmesse in Essen.

Vom 22. bis 25. Januar 2013 informiert die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auf der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) in Essen über Netzwerke und Fördermöglichkeiten im Gartenbau. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Thema Zierpflanzen: Gemeinsam mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMELV), dem Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau (ZBG), dem Julius Kühn-Institut (JKI) und dem Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) steht die BLE an Stand GA-21 als Ansprechpartner zur Verfügung.


Netzwerk Pflanzensammlungen

Um die Sortenvielfalt für die Zukunft zu sichern, gibt es die Deutsche Genbank Zierpflanzen mit ihren Teilgenbanken zu einzelnen Gattungen wie Rhododendron oder Rosen. Das Informations- und Koordinationszentrum für Biologische Vielfalt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) koordiniert die Deutsche Genbank Zierpflanzen.

Der Projektträger Agrarforschung der BLE koordiniert und betreut das Modellvorhaben „Netzwerk Pflanzensammlungen", das unter Federführung der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. (DGG) private Sammler als wichtige Akteure einbindet, und so eine Plattform zum Sichten, Pflegen und Bewahren von Zierpflanzensammlungen schaffen soll. Auf der Internetseite www.netzwerkpflanzensammlungen.de können sich Pflanzensammler informieren und registrieren. Mit Pflanzenliebhaber-Gesellschaften und Institutionen wie Botanischen Gärten, Universitäten oder dem Bundessortenamt konnten bereits erste Synergien genutzt werden.

Um den Erhalt von Zierpflanzenvielfalt auch praktisch zu gewährleisten, hat das Netzwerk Pflanzensammlungen ein Patenschaftsprogramm entwickelt und vermittelt gefährdete Sammlungen an Paten, welche die Sammlung teilweise oder ganz an einem neuen Standort aufnehmen. Bisher wurden vier bedeutende Sammlungen (Hortensien, Blumenrohr, Taglilien und Phlox) erfolgreich vermittelt oder am Standort gerettet.

Bio-Zierpflanzenbau: Unterstützung für Gärtner und Vermarkter Auch im Ökolandbau wird der Bereich Zierpflanzen gefördert: Unter dem Projekttitel „Entwicklung und Optimierung des Zierpflanzenanbaus zu nachhaltiger und ökologischer Produktion" entsteht ein Netzwerk für die Erzeugung und Vermarktung von Bio-Zierpflanzen. Gärtner, Berater und Forschungseinrichtungen bündeln und diskutieren ihre praktischen Erfahrungen. Gleichzeitig bearbeiten verschiedene Partner Fragen zur Sortimentsentwicklung, Düngung, Pflanzengesundheit oder zum Unkrautmanagement mit begleitenden Versuchen.

Ziel ist es, die Produktionskosten zu minimieren, Produktqualitäten zu sichern, die Sortimente anzupassen und den Bekanntheitsgrad von Bio-Zierpflanzen zu erhöhen. Dadurch soll der Zierpflanzenabsatz unter den Bedingungen des ökologischen Anbaus und anderer Formen nachhaltiger Landwirtschaft steigen. Das Projekt wird gefördert durch das BMELV im Rahmen des Bundesprogramms ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft.

Niedrigenergiegewächshäuser für die Produktion von Zierpflanzen Ein wichtiges Thema im Gartenbau ist die Verringerung des Energiebedarfs für die Beheizung der Gewächshäuser. Hierzu werden durch den Projektträger BLE zum einen energiesparende Investitionsmaßnahmen in Praxisbetrieben über das „Bundesprogramm zur Steigerung der Energieeffizienz" und zum anderen der Forschungsverbund "ZukunftsInitiative NiedrigEnergieGewächshaus (ZINEG)"gefördert.

Ziel des ZINEG-Projektes ist es, die CO2-Emissionen für die Pflanzenproduktion in Gewächshäusern möglichst weit zu reduzieren. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Erforschung der gegenseitigen Wechselwirkungen gelegt - zum Beispiel höhere Isolierung versus Luftfeuchteanstieg.

Es gibt inzwischen zahlreiche Ansätze, um den Heizenergieverbrauch für die Pflanzenproduktion in Gewächshäusern zu senken oder regenerative Energieträger zu nutzen. Nun muss es gelingen, diese Einzelansätze zu kombinieren, ohne dass dadurch Nachteile entstehen. Deshalb werden bis 2014 an fünf Standorten verschiedene Konzepte zur Energieeinsparung in Kombination untersucht, so zum Beispiel die maximale Wärmedämmung der Hüllfläche verbunden mit einer möglichst geschlossenen Betriebsweise von Gewächshäusern sowie dem Einsatz energiesparender Klimaregelstrategien. (ble)
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