«Das war an Himmelfahrt ein toller Auftakt und das Wetter soll die kommenden Tage bis Sonntag halten», erklärte die Chefin des Märkischen Aussstellungs- und Freizeitzentrums (MAFZ), Ute Lagodka. Eine kleine Gruppe der Grünen Jugend protestierte lautstark in Hühner-Kostümen gegen die Massentierhaltung.
Ministerpräsident Dietmar Woidke (
SPD) nahm sich am Donnerstag auf einem Rundgang die Zeit, um mit vielen Ausstellern und Landwirten ins Gespräch zu kommen. «Die Schau ist wichtiger Treffpunkt zwischen Landwirten und Verbrauchern», erklärte Woidke. Nichts sei erfolgversprechender für das Vertrauen in ein Produkt, als der persönliche Kontakt und die Information aus erster Hand, sagte er.
Woidke erklärte auch, dass er die aktuellen Probleme der Land- und Ernährungswirtschaft sehe. Sie befinde sich europaweit in einer der heftigsten Krisen seit Jahrzehnten. «Besonders hart trifft es gerade die Milchbauern, die ihre Milch bis zu 35 Prozent unter dem Herstellungspreis verkaufen.»
Auch die Diskussion über Tierhaltungs-Bedingungen sei nicht spurlos an der Branche vorübergegangen. «Ich kann den Unmut unserer Bauern über den unterschwelligen Generalverdacht nachfühlen, der sich zeitweilig breit gemacht hat. Das ist schlecht, weil es Zweifel an der Professionalität und Qualität eines ganzen Berufsstandes schürt», sagte Woidke.
Auch wenn das Volksbegehren zur Massentierhaltung im Landtag angenommen wurde, seien nicht alle Forderungen erfüllt worden, kritisierte die Grüne Jugend. «Tierschutzverbände verfügen immer noch nicht über ein Klagerecht gegen neue Mastställe. So kann in Brandenburg weiter hinter verrschlossen Türen über Massentierhaltung entschieden werden», betonte Sprecher Martin Wandrey. Ein kritischer Diskurs auf der Brala sei aber nicht möglich gewesen: Die Polizei habe den Protest beendet und die Personalien der Beteiligten aufgenommen.
Noch bis zum Sonntag ist die Brala geöffnet. Mehr als 700 Aussteller sind von der Partie. Im vergangenen Jahr besuchten knapp 40.000 Interessierte die Schau.