Große Zufriedenheit bei Ausstellern und Besuchern der DLG-Feldtage 2008 in Weimar

Sie wurden von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) in Zusammenarbeit mit der Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt, der Raiffeisen-Warenzentrale Kurhessen-Thüringen GmbH, der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG, der Deutschen Kreditbank AG sowie mit Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt vom 24. bis 26. Juni auf dem Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut in Buttelstedt bei Weimar durchgeführt.

Die DLG-Feldtage waren wiederum eine eindrucksvolle Schau über modernen Pflanzenbau an einem Standort, der Besucher und Aussteller gleichermaßen ansprach. Ein hoher Informationsbedarf bei den Landwirten kennzeichnete die Atmosphäre. Im Blickpunkt der Pflanzenbauprofis, die in der Mehrzahl von größeren landwirtschaftlichen Betrieben aus allen Regionen Deutschlands kamen, standen alle Facetten des modernen Pflanzenbaus. Sie wollen die Produktionseffizienz steigern und Potenziale auf ihren Standorten ausschöpfen. Hierfür haben sie auf den DLG-Feldtagen 2008 sehr gezielt nach Lösungen gesucht.

Mit 19.782 hoch qualifizierten Fachbesuchern wurde das zweitbeste Ergebnis bei DLG-Feldtagen erzielt. Erfreulich ist der gute Besuch aus dem Ausland, insbesondere aus Österreich, aus der Schweiz, aus den Niederlanden, aus Tschechien und aus Dänemark. Die Thüringische Landeszeitung sprach in ihrer Ausgabe vom 25. Juni 2008 von einem „Babylonischen Sprachengewirr“. Mit diesem Ergebnis haben die DLG-Feldtage ihre Stellung als das Spitzenereignis des Pflanzenbaus in Deutschland und im benachbarten Ausland weiter ausgebaut.


Folgendes vorläufige Fazit kann gezogen werden:

1. Ziel der DLG-Feldtage 2008 war es, den Landwirten und allen am Pflanzenbau Beteiligten einen ausführlichen und in der Dichte einzigartigen Überblick über Stand und Trends im modernen Pflanzenbau zu geben. Im Mittelpunkt des Fachangebotes standen neue und bewährte Sorten sowie Saat- und Pflanzgut von allen wichtigen Kulturpflanzen, Fragen der Düngung und des Pflanzenschutzes. Anziehungsmagneten waren darüber hinaus die Vergleiche von europäischen Winterweizen- und Rapsanbauverfahren, an denen sich Teilnehmer aus insgesamt acht Ländern beteiligten.

2. Insgesamt wurden auf dem 16 ha großen Versuchsfeld von 114 Unternehmen und Organisationen Innovationen in großer Anzahl sowie vielfältige Informationen zur Orientierung im Pflanzenbau geboten. Ergänzt wurde das Feldversuchsangebot durch 171 Aussteller auf 2 ha Campusfläche und auf 17 ha Maschinenvorführfläche. Hier standen die Fragen des Pflanzenbaumanagements, insbesondere auch zum Precision Farming, im Mittelpunkt. Das Angebot an Maschinenvorführungen zur teilflächenspezifischen Düngung mit Mineraldüngerstreuern, zur Gestängestabilität und -balance bei Pflanzenschutzspritzen, zum Automatisierten Lenken und Vorgewendemanagement sowie zur Sätechnik für Mais wurde sehr gut angenommen.

3. Das auf hohem Niveau stehende Fachangebot stieß bei den Landwirten und ihren Beratern auf großes Interesse. Der große Bedarf an nachvollziehbaren Informationen über Sorten und Saatgut, Pflanzenschutz und Düngung, bestimmte landtechnische Verfahren, den ertragssteigernden und umweltgerechten Anbau, zum Anbau von Biomasse zur Energieproduktion sowie über aktuelle Managementfragen konnte nahezu ausnahmslos befriedigt werden. Das wurde dadurch bestätigt, dass alle Besucher (100 Prozent) mit dem Angebot der DLG-Feldtage 2008 zufrieden waren. Diesen Spitzenwert ergab die Befragung durch ein neutrales Marktforschungsinstitut an den drei Veranstaltungstagen der DLG-Feldtage 2008.

4. Mit 285 Ausstellern konnte eine Rekordbeteiligung verzeichnet werden. Die Aussteller waren, wie eine weitere Befragung ergab, mit den DLG-Feldtagen 2008 insgesamt sehr zufrieden. 97 Prozent von ihnen beantworteten die Frage nach dem Gesamturteil ihrer Beteiligung positiv.

5. In dem vom Industrieverband Agrar (IVA) eingerichteten Informationszentrum „Pflanzen ohne Schutz? - Neue Gesetze und die Folgen“ wurden die Besucher ausführlich über die Auswirkungen eines verminderten Pflanzenschutzmitteleinsatzes als Folge der anstehenden Novellierung der EU-Richtlinie über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln informiert. Intensive Diskussionen kennzeichneten die Atmosphäre am Informationsstand und an der eingerichteten Demonstrationsparzelle. Auch das Informationszentrum „Bodenschonung durch optimale Zugkraftübertragung“ fand großes Interesse bei den Besuchern. Im Mittelpunkt stand hier eine Demonstrationsparzelle, an der die Folgewirkungen von Verdichtungen durch falsches Befahren gezeigt wurden. Die komplexe Thematik wurde in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen in Soest und dem Institut für Agrartechnologie und Biosystemtechnik des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI / ehemals FAL Braunschweig) sehr anschaulich präsentiert.

6. Die DLG registrierte insgesamt 19.782 Fachbesucher. Nach den Befragungsergebnissen kam fast ein Viertel der Besucher aus Thüringen (22 Prozent). Aber auch für Fachleute aus Bayern (18 Prozent), Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland (13 Prozent), Sachsen/Sachsen-Anhalt (13 Prozent) und Niedersachsen/Schleswig-Holstein (11 Prozent) waren die DLG-Feldtage 2008 ein attraktives Reiseziel. Dass der Standort Buttelstedt bei Weimar hohe Anziehungskraft genoss, zeigte sich auch daran, dass drei Viertel der Besucher aus einer Entfernung von mehr als 100 km, ein Drittel von ihnen gar aus Regionen von mehr als 300 km, anreisten.

7. Die DLG-Feldtage 2008 waren aber auch für die Fachleute aus dem benachbarten Ausland der erwartete Anziehungsmagnet: Fast 1.400 ausländische Fachbesucher (7 Prozent), die meisten aus der Schweiz, aus Österreich, aus den Niederlanden, aus Tschechien, Polen und aus Dänemark, informierten sich auf dem Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut. Dies unterstreicht den besonderen Charakter der DLG-Feldtage auch als Treffpunkt für internationale Pflanzenbauprofis.

8. Fachlich fundierte, konzentrierte Gespräche kennzeichneten die Atmosphäre der DLG-Feldtage 2008. Die Aussteller hoben das sehr hohe fachliche Niveau der Landwirte hervor, die auf dem Thüringer Lehr-, Prüf- und Versuchsgut anwesend waren. Fast zwei Drittel von ihnen bewirtschaften mehr als 100 ha, darunter mehr als 4.000 Landwirte, die mehr als 500 ha bewirtschaften. Insgesamt repräsentierten die Landwirte auf den DLG-Feldtagen 2008 rund 6,7 Millionen Hektar.

9. Die Ergänzung des Fachangebotes durch zeitlich gestraffte Forumsveranstaltungen zu aktuellen Themen hat sich erneut bewährt. Die Resonanz mit insgesamt rund 2.000 Zuhörern an den drei Veranstaltungstagen dokumentiert, dass die ausgewählten Themen dem Interesse der Fachleute entsprachen. Sehr großes Interesse, insbesondere auch bei Gentechnik-Gegnern, konnte dabei die Informationsveranstaltung zur Grünen Gentechnik verzeichnen.

10. Bereits die Eröffnungsveranstaltung, an der unter anderem der thüringische Landwirtschaftsminister Dr. Volker Sklenar teilnahm, und der Begrüßungsabend mit Ministerpräsident Dieter Althaus fanden großen Anklang. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung verlieh die DLG erneut Wilhelm-Rimpau-Preise für drei innovative und praxisnahe Diplom- bzw. Masterarbeiten in der Pflanzenproduktion. Die Preisträger sind Kerstin Hofmann (Justus-Liebig-Universität Gießen), Torben Reelfs (Humboldt-Universität Berlin) und Hilke Risius (Humboldt-Universität Berlin).

11. Um die rasante Entwicklung im modernen Pflanzenbau in Bezug auf den künftigen Unterricht in Schulen zu verdeutlichen, hatte die DLG gemeinsam mit dem Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) und dem Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt zu einer Lehrer-Fortbildung eingeladen. Am Donnerstag, dem 26. Juni, wurde mehr als 30 teilnehmenden Fachberatern für Geographie und Biologie aus ganz Thüringen ein umfangreiches Informationspaket mit Vorträgen und Diskussionsrunden zum Stand des modernen Pflanzenbaus auf dem DLG-Feldtagegelände geboten.

12. Die nächsten DLG-Feldtage finden in zwei Jahren vom 15. bis 17. Juni 2010 auf dem Rittergut Bockerode in Springe-Mittelrode bei Hannover (Niedersachsen) statt. (PD)