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23.01.2010 | 14:08 | BUGA 2011 

Großer Auftritt für die Umwelt mit markanter Holzarchitektur und Wasserwelten

Mainz - Das UNESCO-Welterbe Mittelrheintal erhält in Koblenz zur ersten Bundesgartenschau in Rheinland-Pfalz (15. April bis 16. Oktober 2011) einen Fachwerkbau aus Holz mit Signalcharakter: eine Aussichtsplattform, die als Dreieck über dem Hang schwebt.

Bundesgartenschau 2011
(c) proplanta
Die Konstruktion ist weithin sichtbar und künftiger Anziehungspunkt, um von der Festung Ehrenbreitstein aus auf Rhein, Mosel, Stadt, Gartenschau und Landschaft zu blicken. Das Baumaterial, etwa 150 Kubikmeter Holz, wird aus heimischer, nachhaltiger Forstwirtschaft bereitgestellt. Baubeginn ist Mitte des Jahres. Die Kosten für das Aussichtsbauwerk belaufen sich auf rund 400.000 Euro, von denen das Umweltministerium die Hälfte trägt. Das Ministerium engagiert sich für die Bundesgartenschau darüber hinaus mit 2 Millionen Euro in Projekte, die Wasser und Natur publikumsnah darstelen. Weitere Projekte wie die geplante Fischwechselanlage mit Besucherzentrum (5,3 Millionen Euro) oder das Erholungsgebiet Schmidtenhöhe (325.000 Euro) kommen noch hinzu.

Umweltministerin Margit Conrad und Innenstaatssekretär Roger Lewentz präsentierten heute zusammen mit dem Koblenzer Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann und Bundesgartenschau (BUGA)-Geschäftsführer Hanspeter Faas Planungen für den luftigen Bau, der auf Fenster verzichtet. Es wurde im Auftrag von Landesforsten Rheinland-Pfalz und der Bundesgartenschau GmbH von dem Architekten Daniel Dethier entworfen. Das Bauwerk ist 2011 einer von mehreren Beiträgen des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz zur BUGA.

„Das Jahr der Bundesgartenschau ist auch das Internationale Jahr der Wälder“, sagte Umweltministerin Margit Conrad. „Das außergewöhnliche Holz-Plateau zeigt die architektonischen Möglichkeiten dieses heimischen Werkstoffes. Gleichzeitig soll hier ein Zentrum der Begegnung entstehen. Ausstellungen, ein Erlebnisprogramm rund um Wald und Forstwirtschaft und Aktionen sind in Vorbereitung. Wir wollen die Bundesgartenschau auch dazu nutzen, um auf die Bedeutung der Wälder für Klimaschutz und Artenvielfalt sowie als Lieferant für den nachhaltigen Rohstoff Holz aufmerksam zu machen. Der Erhalt der Wälder und ihre nachhaltige Nutzung ist ein wesentlicher Baustein für eine nachhaltige Entwicklung - bei uns und weltweit.“

Der BUGA-Beauftragte der Landesregierung, Staatssekretär Roger Lewentz, betont: „ Die Bundesgartenschau ist aktuell eines der wichtigsten Projekte der Landesregierung. Denn sie gibt dem vielseitigen Land Rheinland-Pfalz die Möglichkeit, sich hier innovativ zu präsentieren. Das Holzfach-Bauwerk ist ein sehr gutes Beispiel dafür.“ Lewentz unterstrich auch die Bedeutung der BUGA als Jobmotor in der Region: „Die BUGA wird für Koblenz und die gesamte Region einen erheblichen Schub mit sich bringen. Die BUGA ist Teil einer Gesamtstrategie für die gesamte Region Mittelrhein und kann ganz neue Ansätze, weit über den Tourismus hinaus, geben.“

„Diese ausdrucksstarke Holzarchitektur wird sich während der Bundesgartenschau zum Blickfang und Highlight auf dem Ehrenbreitsteinplateau entwickeln“, zeigt sich BUGA-Geschäftsführer Hanspeter Faas überzeugt. Besonders gelungen ist aus seiner Sicht auch die Einbindung in das landschaftsarchitektonische Konzept: „Der Architekt hat die Geometrie des Landschaftsparks perfekt aufgenommen, die Wegeachsen mit Hilfe des Gebäudes gekonnt verlängert und auf den Punkt gebracht. Nachhaltigkeit ist eines der zentralen Themen dieser Bundesgartenschau Koblenz 2011. Die Fragestellung, wie wir mit unseren Ressourcen haushalten, wird uns in Zukunft noch mehr beschäftigen als bisher. Vor diesem Hintergrund ist dieses zusammen mit Landesforsten entstehende Bauwerk für uns etwas ganz Besonderes.“

Oberbürgermeister Dr. Eberhard Schulte-Wissermann freut sich, dass mit Unterstützung des Umweltministeriums ein Beitrag entstehe, der im besten Sinne des Wortes „nachhaltig“ sei. Das sowohl mit der Denkmalpflege als auch mit der UNESCO abgestimmte Bauwerk wird auch nach Ende der Bundesgartenschau der Stadt Koblenz, ihren Bürgerinnen und Bürgern sowie ihren Gästen im künftigen Landschaftspark als Aussichtsplattform erhalten bleiben.


Aussichtsplattform mit multimedialen Angeboten

Als spitzwinkliges Dreieck mit Anhang stellt sich der überdachte und seitlich offene Holzbau von oben dar. Es hat Außenmaßnahme von etwa 30 mal 30 Meter Größe, steht auf Stahlpfeilern und schraubt sich entgegen dem  Uhrzeiger in die Höhe, dabei nimmt es die Höhenunterschiede des Geländes auf. Eine Spitze ragt 10 Meter über die Geländekante ins Rheintal hinaus. Die Besucher bewegen sich barrierefrei auf zwei Ebenen auf 180 Meter langen Wandelgängen, mit Blick nach allen Seiten. Hinzu kommt ein Veranstaltungsraum, in dem auch das „bunte Klassenzimmer“ mit Angeboten für junge Menschen zu Gast sein wird.

In der luftigen Konstruktion werden über mehrere Stationen multimediale Angebote verteilt, die Inhalte und Botschaften der Ausstellung für alle Sinne erfahrbar machen: Hörstationen, Schaukästen, Fühlkästen, Geruchsstationen. Neben der Erwachsenen- soll es eine Kinderebene geben - die gesamte Familie wird angesprochen.

Verwendet werden unterschiedliche Hölzer: für die der Witterung ausgesetzten Seiten werden dauerhafte Douglasie oder Lärche verwendet, abriebfeste Eiche ist für den Fußboden vorgesehen und leichte Fichte für die Decke. Die Stromversorgung der „medialen“ Stationen wird voraussichtlichdezentral über Solarmodule erfolgen.In einem durch die BUGA-Geschäftsstelle organisierten Ideenwettbewerb hatte dieser Entwurf des Architekten Dethier aus Lüttich/Belgien die Jury überzeugt.


Thema Umwelt bei der BUGA 2011

Neben der Aussichtsplattform wird das Umweltministerium sich mit weiteren Projekten in der „Stadt der Flüsse“ an der BUGA beteiligen - auch außerhalb des Gartenschaugeländes.

Dazu gehört zum Beispiel der Ausstellungsbereich Wasser, der sich mit Themenschwerpunkten unter anderem zu Hochwasser und Flüssen beschäftigen wird. In einem von mindestens 3 Pavillons wird der Fischwechsel anschaulich dargestellt und Bezug auf eine Fischaufstiegsanlage an der Mosel in Koblenz genommen, die noch im BUGA-Jahr fertig gestellt werden soll und außerhalb des Gartenschaugeländes liegt.

Zusätzlich wird es im Rahmen des Wasserfestes einen Wasser-Erlebnis-Parcours geben, der bereits erfolgreich auf der Landesgartenschau in Bingen zu finden war. Mitmachaktionen und ein Quiz sollen die Freude im Umgang mit und das Wissen über das lebenswichtige Element verstärken.

Schülerinnen und Schüler können das „Bunte Klassenzimmer“ besuchen, das Umweltthemen jugendgerecht aufbereitet. Hierfür steht u. a. das „Schwimmende Klassenzimmer“ auf dem rheinland-pfälzischen Mess- und Untersuchungsschiff MS „Burgund“ zur Verfügung.

Das Umweltministerium fördert den Bau der Schlosstreppe, der voraussichtlich in diesem Frühjahr abgeschlossen werden soll. Im Uferbereich entstehen regionaltypisch gestaltete Mauern, Rampen, Treppen und Tribünen, die angenehme Verweilmöglichkeiten schaffen. Die Besucher von Koblenz können zur Bundesgartenschau und später dank der Treppe die einzigartige Gewässerlandschaft im UNESCO-Welterbe „Oberes Mittelrheintal“ (geringe Gewässerbreite, großes Gefälle und Wassertiefe, starke Strömung) erleben.

Die Schmidtenhöhe wird zum stadtnahen Naherholungsgebiet und ist als externes Naturschutzprojekt Teil der Bundesgartenschau Koblenz. Der ehemalige Truppenübungsplatz bietet sich mit einem Rundwanderweg, mit Ruhebänken und Aussichtskanzeln für Besucherinnen und Besucher an. Hier weiden bereits die ersten Konik-Wildpferde und Taurus-Rinder. Durch den Einfluss der Beweidung werden die Lebensräume gefährdeter Arten wie Gelbbauchunke, Kammmolch und  Laubfrosch gestaltet und aufgewertet. Für den Besucher entsteht eine attraktive Erholungslandschaft.


BUGA 2011

In der Zeit vom 15. April bis 16. Oktober 2011 findet in Koblenz die erste Bundesgartenschau (BUGA) in Rheinland-Pfalz statt. Neben Ausstellungsflächen im Stadtbereich wird ein attraktiver Anziehungspunkt das Plateau Ehrenbreitstein werden, wo sich den Besuchern ein weiter Blick über die Stadt und den Rhein bietet. Die Bundesgartenschau Koblenz wird sich thematisch unter dem Dach „Zeitenwandel“ präsentieren, interpretiert durch Natur-, Kultur- und Architekturbezüge sowie Ausstellungsbeiträge. Das Land engagiert sich insgesamt mit rund 49 Millionen Euro. www.buga2011.de (PD)
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