Was hier wachse, be- und verarbeitet werde, könne jeder hautnah erleben. Das gelte nicht nur für den Obst- und Gemüsebau, sondern auch für die Tierhaltung.
„Wir bauen tiergerechte Ställe nach den Vorgaben der neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse und betreiben eine verantwortungsvolle Tierhaltung“, hob Schneider in Bezug auf die anhaltende Tierschutzdiskussion hervor.
Mit Blick auf den übermäßigen Verbrauch landwirtschaftlicher Flächen sagte Schneider, die Politik könne nicht jeden Sonntag aufs Neue beim Sonntagsbraten das Hohelied auf regionale Produktion singen und gleichzeitig bei der Ausweisung neuer Bau- oder Gewerbegebiete in der Gemeindevertretung die Hand heben. In diesem Zusammenhang kritisierte er auch die Absicht vieler Gemeinden, kommunale Steuern, beispielsweise die Grundsteuern zu erhöhen oder die Pferdesteuer zu erheben.
Die Pläne zur Grundwasseraufspiegelung im Hessischen Ried beurteilt der Bauernpräsident sehr kritisch, sie seien nicht notwendig. Die dadurch drohende Vernässung gefährde landwirtschaftliche Produktionsflächen.
„Die Landwirtschaftliche Woche Südhessen und ihr Pendant in Nordhessen werden immer wichtiger, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren“, sagte Schneider. Mit diesen Veranstaltungen wolle der landwirtschaftliche Berufsstand nicht im eigenen Saft schmoren, sondern die Öffentlichkeit für sich gewinnen. „Das Vertrauen in den Bauern um die Ecke, der mit seiner ganzen Existenz für seine Produkte steht, ist sehr hoch. Das beste Produktsiegel ist nach wie vor das Gesicht des Produzenten, am besten mit seiner ganzen Familie“, ist Schneider überzeugt.
Der Bauernpräsident verteidigte auch die öffentliche Förderung des Agrarsektors als wichtige flankierende Maßnahme. Er begrüßte, dass in die Vorschläge der
EU-Kommission zum so genannten Greening, wonach Landwirte sieben Prozent ihrer Flächen als ökologische Vorrangflächen „zur Verfügung stellen“ müssen, Bewegung gekommen ist. (hbv)