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16.09.2007 | 12:48 | Kongresses in Göttingen 

Tierernährung: Futtermittel und Lebensmittelqualität

Göttingen - Die Untersuchung und Bewertung von Futtermitteln als Grundlage für die Lebensmittelqualität ist Thema eines Kongresses, der vom 18. bis 21. September 2007 an der Universität Göttingen stattfindet.

Sauschwanz
(c) proplanta
Der Verband Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten (VDLUFA) lädt dazu in Zusammenarbeit mit dem Institut für Tierphysiologie und Tierernährung sowie dem Department für Nutzpflanzenwissenschaften der Fakultät für Agrarwissenschaften ein. Die Futtermittelsicherheit und der rechtliche Rahmen stehen im Mittelpunkt der Plenartagung des Kongresses. In Arbeitsgruppen und einem Workshop werden Themen wie Futtermittelanalytik für die Tierernährung, Düngung und Umwelt sowie Saatgut behandelt. Zu der Veranstaltung, die 150 Jahre nach Gründung der Versuchsstation Weende in Göttingen stattfindet, werden rund 500 Teilnehmer erwartet. Im Rahmen der Tagung findet auch eine Akademische Feier der Fakultät für Agrarwissenschaften statt. Dabei werden mit dem Henneberg-Lehmann-Preis und mit der Verleihung einer Ehrendoktorwürde herausragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Tierernährung ausgezeichnet.

Die Königlich Hannoversche Landwirtschafts-Gesellschaft siedelte 1857 in Weende in unmittelbarer Nähe zur Landesuniversität eine experimentelle Versuchsstation an, die von Dr. Wilhelm Henneberg bis zu seinem Tod 1890 geleitet worden ist. Hier wurde die naturwissenschaftlich fundierte Tierernährungslehre begründet. Bei der Ernährung von Nutztieren wurde erstmals die von den einzelnen Futterinhaltsstoffen ausgehende Wirkung im Tier untersucht und zudem die Grundlagen für noch heute aktuelle Analysenschemata der "Weender Methoden" erarbeitet. "Mit dem Kongress wird die herausragende historische Rolle der Versuchsstation Weende gewürdigt. Das Kongressthema spiegelt zugleich den Wandel der Fragestellungen wider: War Mitte des 19. Jahrhunderts die quantitative Ernährungssicherung der Menschen die Kardinalaufgabe agrarwissenschaftlicher Forschungen, stehen heute vor allem Fragen der Ernährungssicherheit und Qualität der Produkte im Mittelpunkt", erläutert Prof. Dr. Frank Liebert, Leiter des Instituts für Tierphysiologie und Tierernährung der Universität Göttingen.

Zu einer Akademischen Feier lädt die Fakultät für Agrarwissenschaften am Mittwoch, 19. September 2007, in die Universitäts-Aula am Wilhelmsplatz ein. Beginn ist um 17 Uhr. Prof. Liebert wird dabei über die Begründung der wissenschaftlichen Tierernährungslehre in Göttingen sprechen. Anschließend erfolgen die beiden Ehrungen. Der diesjährige Henneberg-Lehmann-Preis geht an Prof. Dr. Hans Schenkel (Universität Hohenheim). Er erhält die Auszeichnung für seine Verdienste bei Futtermittelbewertung, Bedarfsermittlung und Nährstoffbilanzierung von Nutztieren sowie bei der Risikoabschätzung für unerwünschte Transferprozesse in der Nahrungskette. Anerkannt werden mit dem Preis zudem seine Verdienste bei der Umsetzung wissenschaftlicher Grundlagen in das Futtermittelrecht. Die Laudatio hält Prof. Dr. Gerhard Flachowsky als Mitglied des Kuratoriums der Henneberg-Lehmann-Stiftung. Der Preisträger wird anschließend über "Unerwünschte Transferprozesse in der Nahrungskette - ein Beitrag zur Risikoabschätzung" sprechen.

Die Fakultät für Agrarwissenschaften verleiht zudem eine Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Ernst Pfeffer (Universität Bonn) für seine herausragenden Verdienste auf dem Gebiet der tier- und leistungsgerechten Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere. Damit werden insbesondere seine grundlegenden Untersuchungen zu physiologischen Stoffumsetzungen, Nährstoffbedarf und Ableitung von Empfehlungen zur Energie- und Nährstoffversorgung unter Beachtung ökologischer Zusammenhänge gewürdigt. Die Laudatio hält Prof. Dr. Hansjörg Abel vom Göttinger Institut für Tierphysiologie und Tierernährung. Einblicke in sein Arbeitsgebiet präsentiert Prof. Pfeffer in seinem Festvortrag mit dem Titel "Ernährungsphysiologische und ökologische Aspekte des Phosphatumsatzes verschiedener Nutztiere". (PM)

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