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09.01.2021 | 17:31

Vorerst kein Ansturm auf deutsche Wintersportgebiete

Wintersport
Appelle und Kontrollen sollen einen neuerlichen Ansturm auf die Wintersportgebiete verhindern. Die Maßnahmen zeigen Erfolg - zumindest vorerst. (c) proplanta

Viele Ausflügler in Bayern - großer Ansturm bleibt aber aus



Es ist das letzte Wochenende vor der 15-Kilometer-Begrenzung für Menschen aus Corona-Hotspots - und das bei bestem Winterwetter. Werden Bayerns Ausflugsziele überrannt?


Kälte, Schnee und immer wieder Sonne - ideales Wetter für einen Wintertag in der Natur. Viele Ausflügler nutzten den Tag deshalb ausgiebig, auch mit Blick auf die verschärften Regeln für Menschen aus Corona-Hotspots, die sich ab Montag nur noch in einem Radius von 15 Kilometern um ihren Wohnort bewegen dürfen. Der große Ansturm, der zuvor befürchtet worden war, blieb zwar vielerorts aus.

Dennoch herrschte an so manchen klassischen Ausflugszielen reger Betrieb, trotz der Appelle, große Menschenansammlungen zu meiden. «Das liegt natürlich auch am schönen Winterwetter, da zieht es die Leute raus», sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben West am Samstag in Kempten.

Spaziergänger, Rodler, Eisläufer und Skitourengeher sorgten mitunter für volle Parkplätze und zugeparkte Straßen. Am Spitzingsee im Landkreis Miesbach vergnügten sich viele Menschen auf dem zugefrorenen Eis, andere nutzten die Spazierwege rund um den See.

Auch der Schwansee bei Füssen (Landkreis Ostallgäu) zog jede Menge Besucher an: «Der Schwansee ist und bleibt Problemkind», sagte ein Füssener Polizeisprecher. In den vergangenen Tagen seien dort bis zu 600 Personen auf dem Eis gewesen. Um an die Anti-Corona-Maßnahmen zu erinnern und Verstöße zu ahnden, habe man deshalb Polizisten in Schlittschuhen auf das Eis geschickt.

Auf der sonst oft staugeplagten Autobahn A8 Richtung Salzburg blieb es der oberbayerischen Polizei zufolge aber trotz des guten Wetters ruhig. Auch im Fichtelgebirge und im Bayerischen Wald verzeichnete die örtliche Polizei kein verstärktes Besucheraufkommen.

Der Landkreis Berchtesgadener Land zog gar ein positives Fazit: Der Ansturm von Tagesausflüglern sei ausgeblieben, meldete das Landratsamt am Samstag in Bad Reichenhall. Die Bevölkerung sei dem Aufruf gefolgt, keine Tagesausflüge in die Region zu unternehmen, in der die Coronazahlen momentan besonders hoch sind. In den vergangenen 7 Tagen gab es laut Landratsamt mehr als 348 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Das Wetter zeigte sich indes von seiner schönen Seite. Bei Temperaturen zwischen minus drei und plus drei Grad bahnte sich laut Deutschem Wetterdienst (DWD) immer wieder die Sonne ihren Weg durch die Wolken. Vor allem an den Alpen gab es Sonnenschein und strahlend blauen Himmel.

Ab Montag gilt im Freistaat eine Beschränkung des Bewegungsradius für Bewohner von Corona-Hotspots. In Landkreisen mit mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche sollen sich Menschen ohne triftigen Grund nicht mehr als 15 Kilometer vom Wohnort entfernen.

Nach Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) lagen am Samstag rund 20 Städte und Landkreise über diesem Wert, darunter die Städte Landshut und Nürnberg, die Stadt und der Landkreis Passau oder die Landkreise Roth, Weiden, Regen oder Coburg.
dpa
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