Die ersten Schwerpunkte sind die Ernährung der unter dreijährigen Kinder sowie Unterstützungsangebote für Schulen in den Bereichen Schulverpflegung und Unterrichtsangebote“, erläuterte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde
Gurr-Hirsch MdL, am Donnerstag (30. April) in Karlsruhe.
Rund 80 Teilnehmer aus Verwaltung und Gesundheitsförderung informierten sich im Regierungspräsidium Karlsruhe über die Initiative "Komm in Form" und die Möglichkeiten der Mitwirkung bei den geplanten Maßnahmen. "Besonders wichtig ist uns, dass wir bestehende Angebote integrieren und neue Maßnahmen mit Kooperationspartnern auf viele Schultern verteilen“, führte Gurr-Hirsch weiter aus. Als neues Gesicht der Initiative präsentierte die Staatssekretärin das Logo zu "Komm in Form“. Fröhlich und motivierend fordert es Kinder und Jugendliche zu einer cleveren Ernährungsweise auf.
"Ich freue mich, dass heute so viele Institutionen beteiligt und Projekte vorgestellt werden. Das zeigt, dass es im Regierungsbezirk Karlsruhe bereits jetzt viele Aktivitäten gibt und unser Regierungsbezirk in Zukunft ein wichtiger Partner von 'Komm in Form' sein wird“, sagte Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner zum Auftakt der Tagung. Moderiert wurde der Tag von Dr. Gesa Schönberger, der Geschäftsführerin der Dr. Rainer Wild-Stiftung in Heidelberg. Die Stiftung beschäftigt sich intensiv mit dem Thema gesunde Ernährung und verbindet als Wissensplattform Akteure aus Wissenschaft, Politik und Kultur.
Zwei wesentliche Ansatzpunkte von "Komm in Form“ standen im Zentrum der Veranstaltung: Die notwendige Vernetzung vorhandener Angebote durch gemeinsames Handeln und die Ernährungsbildung in Schulen. "Komm in Form" wird in den nächsten Jahren die Ernährungsbildung vor allem durch das flächendeckende Angebot des aid-Ernährungsführerscheins unterstützen und bietet ab Mai 2009 kostenlose Fortbildungen für Grundschullehrkräfte in Baden-Württemberg an. "Ernährungsbildung in der Schule darf nicht durch Kochshows im Fernsehen ersetzt werden", forderte Hochschulprofessorin Dr. Ute Bender aus Karlsruhe in ihrem Beitrag zur Rolle der Medien in der Ernährungskommunikation. Sie wird im Rahmen von "Komm in Form" insbesondere die Wahrnehmung der Kochshows auf Jugendliche untersuchen und Empfehlungen für neue Sendekonzepte entwickeln.
Corinna Willhöft vom Max Rubner-Institut in Karlsruhe stellte die Auswertung einer Studie über 24 beispielhafte lokale Bündnisse für mehr Bewegung und gute Ernährung von Kindern vor. "Kinder und Eltern müssen in der Nähe ihres Wohnortes gute Angebote vorfinden, damit das Bewegungs- und Essverhalten verändert werden. Der Erfolg ist noch größer, wenn weitere Kontaktpersonen der Kinder, wie beispielsweise Erzieher und Lehrkräfte fortgebildet werden." Willhöft nannte die Themen Essen und Trinken als erfolgreichen Zugangsweg zu Migranten und ihren Familien.
Wie vielfältig das Thema Vernetzung über die Stadtteilarbeit hinaus angegangen werden kann, stellten die Teilnehmerinnen der Podiumsdiskussion dar. Egal ob es um Schulverpflegung oder Bildungsangebote auf Bauernhöfen geht – immer waren Kommunikationsstrukturen und die gemeinsame Durchführung erfolgreich erprobter Maßnahmen die Schlüssel zum Erfolg. Alle diese Ansätze werden über "Komm in Form" auch in Baden-Württemberg effektiv verankert und sollen auf Dauer die Ernährungssituation der Kinder und Jugendlichen verbessern. (PD)