Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.01.2024 | 00:01 | Cholera-Ausbruch 

Besorgniserregender Cholera-Ausbruch im südlichen Afrika

Nairobi - Das UN-Kinderhilfswerk Unicef für das östliche und südliche Afrika hat angesichts der seit Monaten andauernden Choleraepidemie in der Region Alarm geschlagen.

Choleraepidemie
Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnt vor den langfristigen Folgen einer Choleraepidemie im südlichen Afrika. Bisher gab es rund 3.000 Todesfälle. Eine Entwarnung ist nicht in Sicht. (c) Gunnar Assmy - fotolia.com
In den 13 betroffenen Ländern seien bis Mitte Januar etwa 200.000 Krankheitsfälle und mehr als 3.000 Todesfälle gemeldet worden. Es handele sich um einen der schlimmsten Ausbrüche seit Jahren, so die regionale Unicef-Direktorin Etleva Kadilli.

Besonders schwierig sei die Lage in Sambia, wo neun der zehn Provinzen von dem Ausbruch der Cholera betroffen seien. Mehr als die Hälfte der Patienten seien Kinder unter 15 Jahren. Gerade erst hat das Land 1,4 Millionen Dosen Schluckimpfstoff gegen die lebensbedrohliche Krankheit erhalten. In Simbabwe gebe es in sämtlichen Provinzen des Landes Fälle, so Unicef.

Die Epidemie belaste die Gesundheitssysteme der betroffenen Länder und verdeutliche die Schwächen der Hygiene-Infrastruktur, so Kadilli. Cholera wird durch ein Bakterium ausgelöst, zur Verbreitung trägt vor allem verunreinigtes Trinkwasser bei. Schwere Regenfälle, ausgelöst durch das Wetterphänomen El Nino, haben in den vergangenen Monaten in mehreren Ländern der Region die Trinkwassersituation verschlechtert.

Die Auswirkungen der Epidemie auf Kinder beträfen aber nicht nur die Gesundheit, sagte Kadilli mit Blick auf die Situation an den Schulen. «Lernverlust ist ein Anlass zu großer Sorge.» In Sambia beispielsweise bleiben die Schulen nach den Weihnachtsferien noch bis zum 29. Januar geschlossen, um Ansteckungsrisiken zu vermeiden. Der Schutz von Kindern vor Infektionskrankheiten an den Schulen müsse verbessert werden, so Kadilli.

Cholera wird durch das Bakterium Vibrio cholerae ausgelöst, das im Darm ein Gift bildet. Zur Verbreitung trägt vor allem Trinkwasser bei, das mit Fäkalien oder Erbrochenem von Erkrankten verschmutzt ist, sowie verunreinigte Lebensmittel. Viele Infektionen verlaufen symptomlos. Doch in schweren Fällen können der starke Flüssigkeits- und Salzverlust binnen Stunden zu Kreislaufkollaps, Muskelkrämpfen bis hin zu Schock und Tod führen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Hepatitis-Todeszahlen steigen trotz sinkender Infektionen

 Nach Kontakt mit Kühen: Mensch in den USA mit Vogelgrippe infiziert

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Mehr Fälle von Papageienkrankheit in Deutschland und anderen Ländern

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet