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08.10.2009 | 14:20 | Standortsicherung 

Bundesvergabe regional ausrichten

Wien - „Der Bund muss sich ganz klar zu Regionalität bekennen und im Bundesvergabegesetz als Ausschreibekriterium festlegen“, bekräftigte Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch beim Treffen der Landesagrarreferenten in Burgenland.

Alm
(c) proplanta
„Dass bei Großausschreibungen regionale Kriterien oder Umweltfaktoren wie Transportwege derzeit ignoriert werden können, ist völlig unverständlich, kritisiert Grillitsch.„Die Zeichen in der heimischen Landwirtschaft stehen auf Sturm, die Milchpreise liegen im Keller und das Bundesheer kauft in Bayern ein“, ärgert sich Grillitsch über Darabos.

Dabei zeigen die angelaufenen Aktivitäten quer durch Österreich, dass Aufrufe zum Konsumpatriotismus bereits fruchten. Zuletzt kamen Erfolgsmeldungen aus Kärnten, Niederösterreich und Tirol, dass der Konsument wieder ganz bewusst zum regionalen Produkt greift. „Die Menschen wollen keine ausländischen Billigprodukte, die ihre Arbeitsplätze nachhaltig zerstören“, meint Grillitsch. Wichtig sei, „dass wir erklären können, warum ein Liter Bergbauernmilch im Geschäft ein paar Cent mehr kostet als Nordrhein-Westfahlen-Milch vom platten Land. Dafür sind die Produktionsbedingungen verantwortlich. Aber mit heimischen Produkten ist ein ganz entscheidender Mehrwert verknüpft: nämlich Standortsicherung.“


Beschaffung regional ausrichten

Grillitsch pocht daher auf eine Änderung des Bundesvergabegesetzes. Ein entsprechender Änderungsvorschlag liegt dem Ministerrat vor: Drehen will der Bauernbund-Präsident vor allem an der Schraube der so genannten „Umweltgerechtigkeit“. Schon bisher können in Ausschreibungen ökologische Aspekte, etwa Endenergieeffizienz, berücksichtigt werden. Grillitsch setzt sich jetzt massiv dafür ein, dass auch öffentliche Auslober wie Bundesheer, Krankenhäuser oder Seniorenwohnheime ökologisch, CO2-freundlich und regional einkaufen müssen. „Wenn schon die Konsumenten im Supermarkt ihre Kaufentscheidungen zugunsten regionaler Produkte treffen, dann muss dies erst recht die öffentliche Hand tun“, so Grillitsch. (bauernbund.at)
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