(c) mast - fotolia.com Das Unternehmen bestätigte der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch den Insolvenzantrag. Das zuständige Gericht in Shijiazhuang in der nordchinesischen Provinz Hebei habe dem Antrag entsprochen. Zuvor hatte bereits der neuseeländische Milchproduzent Fonterra, der 43 Prozent an Sanlu hält, mitgeteilt, das Gericht habe einen Insolvenzbeschluss erlassen und damit dem Antrag eines Gläubigers entsprochen.
Sanlu ist laut Xinhua zahlungsunfähig und hat umgerechnet rund 114 Millionen Euro Schulden. Die Geschäfte des Milchriesen würden jetzt von einem vom Gericht benannten Insolvenzverwalter übernommen. Dieser habe sechs Monate Zeit, das Verfahren ordnungsgemäß abzuschließen.
Derweil laufen vor chinesischen Gerichten bereits Prozesse gegen sechs Milchhändler, die in den Skandal verwickelt sein sollen. Zudem wurden etwa ein Dutzend weitere Verdächtige verhaftet. In der kommenden Woche soll laut Xinhua auch der Prozess gegen die ehemalige Sanlu-Chefin Tian Wenhua beginnen.
An mit der Chemikalie Melamin verunreinigten Milchprodukten waren in China sechs Babys gestorben und laut Gesundheitsministerium 294.000 erkrankt. Der monatelang vertuschte Skandal war im September aufgeflogen, als immer mehr Kinder durch gesundheitsschädliches Milchpulver krank wurden. Bei rund zwei Dutzend Herstellern wurden Produkte festgestellt, die die Chemikalie Melamin enthielten.
Mit dem verbotenen Stoff, der in der Industrie als Bindemittel eingesetzt wird, lässt sich ein höherer Proteingehalt und damit beispielsweise bei verwässerter Milch eine bessere Qualität vortäuschen.Im Zentrum des Skandals stand der Milchkonzern Sanlu. Zahlreiche asiatische Länder hatten daraufhin Milchprodukte aus chinesischer Herstellung aus dem Handel genommen. (dpa)
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