Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
07.12.2008 | 12:22 | Festessen 

Der Gänsebraten stammt häufig aus dem Ausland

Hannover - Ob Brust, Keule oder gleich das ganze Tier:  Ein delikater Gänsebraten gehört für viele Bundesbürger zu einem gelungenen Fest dazu.

Gänse
(c) proplanta
Meistens wurde das entsprechende Tier jedoch im Ausland gemästet, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Denn die deutschen Erzeuger können mit der Nachfrage ihrer Mitbürger nicht mithalten. Schon seit Jahren beziffern Marktexperten die deutsche Bruttoeigenerzeugung auf rund 4.000 Tonnen (t) Schlachtgewicht. Eine Ausnahme bildete das Jahr 2006, als die Bruttoeigenerzeugung aufgrund der Geflügelpest auf 3.500 t sank.
 
Für 2008 wird das Angebot an Gänsen und Gänsefleisch aus deutscher Erzeugung wiederum auf rund 4.000 t geschätzt, während der Verbrauch 35.000 t betragen soll. Der deutsche Selbstversorgungsgrad würde damit nur 11,5 Prozent betragen und entspricht in etwa dem Niveau der Vorjahre. So wurden beispielsweise 2005 hierzulande 31.200 t Gänsefleisch verbraucht. Ein Jahr später waren es zwar „nur“ 30.000 t, der Verbrauch kletterte in 2007 aber wieder auf 38.300 t.

Daher wird das deutsche Angebot durch umfangreiche Importe ergänzt, hauptsächlich aus Polen und Ungarn. Während in 2006 knapp 34.000 t Gänsefleisch importiert wurden, waren es im vergangenen Jahr fast 42.000 t. Den Importbedarf für dieses Jahr schätzt die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) in Bonn jedoch etwas niedriger ein. Die Ware aus dem Ausland wird meist tiefgefroren zu Aktionspreisen im Lebensmitteleinzelhandel verkauft, während die deutschen Gänse in der Regel frisch vermarktet werden. Sie werden vor allem direkt beim Erzeuger ab Hof, auf Wochenmärkten oder im Facheinzelhandel gekauft. Dort werden allerdings in diesem Jahr aufgrund der gestiegenen Futterkosten geringfügig höhere Preise verlangt als in 2007. So ermittelte die ZMP bei der Direktvermarktung von Gänsen Preise zwischen 8,50 und knapp elf Euro je Kilogramm, der durchschnittliche Preis wird mit 9,35 Euro je Kilo beziffert, das sind 36 Cent mehr als in 2007.

Da sich die Gänse aus dem Ausland und aus Deutschland im Produktionsverfahren und der Qualität unterscheiden, gehen Marktexperten davon aus, dass frische deutsche Weidemastgänse trotz der höheren Preise immer ihre Käufer finden. Denn ausschlaggebend für den kulinarischen Genuss ist vor allem die Qualität der Gans. Darauf bauen auch die 846 Betriebe in Niedersachsen, die Gänse halten. Hierzulande werden die Tiere langsam gemästet, dürfen den ganzen Sommer auf ausgedehnten Weideflächen verbringen und sorgen so für schmackhaftes und festes Fleisch. Mit 89.255 Tieren ist Niedersachsen nach Nordrhein-Westfalen, wo rund 94.000 Gänse gehalten werden, der zweitwichtigste Gänseerzeuger in Deutschland. Die meisten Gänse werden fast ausschließlich im Zeitraum zwischen St. Martin und Weihnachten konsumiert. Schon seit Jahren bewegt sich der Pro-Kopf-Verbrauch von Gänsefleisch bei rund 400 Gramm. (LPD)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Zu wenig Tempo für weniger Zucker

 Rewe eröffnet erste rein vegane Supermarktfiliale in Berlin

 Wie gesund ist pflanzliche Ernährung? - Großangelegte Studie startet

 Haushalte verschwenden jeden Tag eine Milliarde Mahlzeiten

 Geflügelpest auch am Cospudener See bei Leipzig nachgewiesen

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken