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12.12.2007 | 17:04 | Gänsemarkt 

Deutsche Weihnachtsgänse werden teurer

Berlin - Schlechte Nachricht für Verbraucher: Die Weihnachtsgänse werden teurer.

 Weihnachtsgänse
(c) proplanta

Wer eine frische Gans aus deutscher Produktion im Einzelhandel kauft, muss in diesem Jahr durchschnittlich 10,10 Euro pro Kilogramm ausgeben - 72 Cent mehr als im vergangenen Jahr, teilte die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle für Agrarprodukte (ZMP) am Mittwoch in Berlin mit. Vor zwei Jahren war ein Kilo meist noch für 8,79 Euro zu haben. Die Preisspanne liegt in diesem Jahr zwischen 8 und 12 Euro pro Kilo, während sie im vergangenen Jahr von 6,90 bis 11,48 Euro reichte. Für Gänse über die Direktvermarktung und für Tiefkühlware müssen die Verbraucher ebenfalls mehr bezahlen.


2007 wieder größeres Angebot an deutschen Gänsen
Im vorigen Jahr war die hiesige Gänseproduktion um 12,5 Prozent auf 3.500 Tonnen gesunken. Wegen der Vogelgrippe und dem damit verbundenen Aufstallungsgebot für Geflügel war die Aufzucht der Gänse damals erheblich erschwert. Die Haltung der Tiere, die bei uns überwiegend mehrere Monate lang als Weidemastgänse im Freiland aufwachsen, war teilweise gar nicht oder regional nur unter erheblichen veterinärrechtlichen Auflagen möglich. Vor allem kleinere Betriebe scheuten diesen Aufwand und stiegen 2006 aus der Mast aus.

«Zwar fällt das Angebot inzwischen wieder größer aus, doch auch bei diesem Geflügel schlagen Kostensteigerungen, insbesondere bei den Futtermitteln, zu Buche», begründeten die Marktexperten die höheren Preise. Über Direktvermarkter müssen Verbraucher für frische Gänse in den meisten Fällen 8,99 Euro pro Kilogramm ausgeben, 90 Cent mehr als im vorigen Jahr und 1,11 Euro mehr als 2005. Die Preisspanne reicht von 7,50 bis 11,00 Euro pro Kilo, im vergangenen Jahr waren es nur 6,90 bis 9,50 Euro. In diesem Jahr waren bereits Milchprodukte, Brot und andere Lebensmittel teurer geworden.


Hoher Importbedarf
2007 könnte wie in den zurückliegenden Jahren wieder eine Bruttoeigenerzeugung von bis zu 4.000 Tonnen erreicht werden. Allerdings reicht dies für den Bedarf in Deutschland bei weitem nicht aus. Rund 30.000 Tonnen Gänse und Gänsefleisch werden jährlich importiert. Wie hoch die Einfuhren in diesem Jahr sein werden, ist derzeit nicht bekannt.
Bei den Importen überwiegen ganze Tiere, das Angebot an Teilstücken wie Brust oder Keule nimmt jedoch zu. Die überwiegend tiefgefroren angebotene Ware wird meist zu Aktionspreisen über den organisierten Lebensmitteleinzelhandel abgesetzt.

Nach Einschätzung von Marktbeteiligten ist das Angebot aus dem Ausland jedoch nicht üppig. Die Lieferungen aus Polen sollen wie bereits in den Vorjahren weiter geschrumpft sein, zumal die polnische Ware in diesem Jahr verstärkt auf dem russischen Markt gefragt ist. Obwohl die Gänseproduktion in unserem zweitwichtigsten Lieferland Ungarn in diesem Jahr zugenommen hat, besteht auch von dieser Seite her kein Angebotsdruck. Die verfügbare Ware wird eher als knapp und teuer bezeichnet.


Gänsefleisch ist ein Nischenprodukt
Gänsefleisch ist ein typisches Saisonprodukt. Der Konsum entfällt fast ausschließlich in den Zeitraum zwischen St. Martin und Weihnachten. Der Pro-Kopf-Verbrauch beläuft sich seit Jahren auf rund 400 Gramm, für Geflügel insgesamt lag er 2006 bei 16,7 Kilogramm. Der hiesige Bedarf wird überwiegend durch Importe gedeckt, der Selbstversorgungsgrad erreicht nur 12 bis 13 Prozent. (dpa/ZMP)


Gänse

2004

2005

2006

2007

in 1.000 Tonnen Schlachtgewicht

 

 

 

 

Bruttoeigenerzeugung

4,0

4,0

3,5

3,7 - 4,0

Verbrauch

29,9

31,2

30,0

31,0

Verbrauch je Kopf, kg

0,4

0,4

0,4

0,4

Selbstversorgungsgrad, %

13,4

12,8

11,6

12,5

 

 

 

 

 

Verbraucherpreise, Euro/kg

 

 

 

 

bratfertig, gefroren

 

 

 

 

Saisondurchschnitt Okt.-Dez.

2,60

2,84

3,05

       .


                                                                                                    Quelle: ZMP
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