Wie viel lernen Kinder im Unterricht über Lebensmittel? Zu wenig, kritisiert der Ernährungsminister - und will Druck auf die Länder machen, die für Bildung zuständig sind. Dabei sollen auch neue Daten helfen. (c) proplanta
«Wir spielen in der Spitzengastronomie Champions League und beim Kita- und Schulessen Kreisklasse C», kritisierte der CSU-Politiker am Dienstag.
Während Essensangebote ausgebaut würden, gebe es immer weniger Ernährungsbildung. Als Grundlage für Überlegungen mit den Kultusministern der Länder soll nach 15 Jahren nun wieder eine große Studie zur Ernährungsbildung erstellt werden.
Schmidt sagte, in den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass Ernährungsbildung kein Selbstläufer sei. Zwar hätten viele Länder nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz von 2013 die Verbraucherbildung stärker in die Lehrpläne aufgenommen. Meist stünden aber Handyverträge oder Girokonten im Fokus. «Ernährung ist oft Randthema.» In den ersten zehn Lebensjahren müsse jedoch der Grundstein für ein gesundes Verhältnis zum Essen gelegt werden.
Mit vier Gratis-Bildungsangeboten will das Ministerium gesundes Essen verstärkt zum Unterrichtsthema machen. Kostenlose Bildungs- und Medienpakete wie die Kita-Ideenbox «Krümel und Klecksi» oder das Modul «SchmExperten» sollen Schüler spielerisch und praxisnah an das Thema heranführen.
«Die Bildungsbox «Aufgetischt» kann speziell in sogenannten Willkommensklassen eingesetzt werden. Damit fördern wir gleichzeitig Sprache und Ernährungswissen bei Kindern von Flüchtlingen und Migranten», erklärte Schmidt.