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19.11.2019 | 17:01 | Tipp 

Gelenkschmerzen: Wann zum Arzt?

Gelenkschmerzen sind keine Seltenheit und den meisten Menschen bekannt. Sie können harmlose Ursachen haben, aber auch Warnzeichen vieler Krankheiten sein. Wir sagen Ihnen, was hinter Gelenkschmerzen steckt und wann Sie zum Arzt gehen sollten.

Gelenkschmerzen
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(c) vladimirfloyd - fotolia.com

Was verursacht Gelenkbeschwerden?



Leiden Sie unter Schmerzen im Knie? Oder sind bei Ihnen Ellenbogen, Hand und Finger von Gelenkschmerzen betroffen? Gelenkschmerzen können ein Symptom vieler verschiedener Krankheiten sein. Unter anderem werden sie durch rheumatische Erkrankungen, das heißt Entzündungen, Stoffwechselstörungen oder Verschleißerscheinungen ausgelöst. Insgesamt aber werden unter dem Begriff Rheuma über dreihundert verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, die die Bewegungsorgane, vor allem Muskeln, Sehnen, Gelenke und die Wirbelsäule betreffen. Das lässt bereits erahnen, wie schwierig es oftmals ist, die genaue Ursache von Gelenkschmerzen herauszufinden.

Die Art und Weise wie sich Gelenkschmerzen äußern, kann dabei sehr unterschiedlich sein. Die Schmerzen können nur ein Gelenk allein (beispielsweise das Kniegelenk) betreffen oder sich über den ganzen Körper (also auf mehrere Gelenke) erstrecken. Zudem können die Schmerzen plötzlich (akut) einsetzen oder sich langsam (chronisch) über Wochen und Monaten entwickeln.

Wann zum Arzt?

Akut auftretende Schmerzen sind meist harmlos. Häufig treten sie nach einer körperlichen Be- oder Überbelastung auf. Wer sich zum Beispiel beim Sport oder bei der Gartenarbeit stärker belastet hat, als er sollte, kann noch einige Tage danach unter Muskel- und Gelenkschmerzen leiden. Einige Menschen reagieren wiederum besonders empfindlich auf Wetterumschwünge. Vor allem kaltes und nasses Wetter kann bei Ihnen Gliederschmerzen verursachen.

Kleine Alltags-Wehwehchen sind allerdings noch kein Grund dafür, einen Arzt aufzusuchen. Sie lassen sich meist schnell, mit einfachen Hausmitteln lindern und verschwinden von alleine wieder. Treten akute Knieschmerzen auf kann beispielsweise das Auflegen kalter Umschläge oder ein Quarkwickel die Schmerzen abmildern. Zudem ist es wichtig, die Gelenke regelmäßig zu bewegen. Denn nur so werden Knochen und Knorpel mit ausreichend Nährstoffen versorgt – die Voraussetzung für einen intakten Knochenstoffwechsel und gesunde Gelenke.

Generell gilt: Anhaltende Gelenkbeschwerden die über zwei Wochen andauern sind immer ein Warnzeichen und sollten unbedingt von einem Arzt untersucht werden. Chronische Gelenkschmerzen können aufgrund von Verletzungen entstehen oder auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten.

In diesen Fällen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen:



  • Wenn Sie unter bewegungseinschränkenden Schmerzen leiden.
  • Wenn Begleitsymptome wie Hautausschlag, Fieber, Schüttelfrost, Mundtrockenheit, Sehstörungen, Husten, Müdigkeit oder Durchfall zu den Gelenkschmerzen hinzukommen.
  • Wenn das Gelenk schmerzt und die Hautoberfläche gerötet ist.
  • Wenn ein Gelenk stark geschwollen oder schlechter beweglich ist.
  • Wenn die Schmerzen von Gelenk zu Gelenk wandern.
  • Wenn die Schmerzen in mehreren Gelenken gleichzeitig auftreten.
  • Wenn Sie immer wieder unter Gliederschmerzen leiden.
  • Wenn ein Gelenk ein schmerzhaftes Schnappen erzeugt.
  • Wenn Sie unter Ruheschmerzen leiden.
  • Wenn Ihre Gelenke nach dem Aufstehen länger steif sind (Morgensteifigkeit).
  • Wenn sich die Gelenkschmerzen akut verschlechtern oder trotz Therapie nicht bessern werden.

Gelenkschmerz-Check: Symptome – und häufige Ursachen:



Gelenkschmerzen können zahllose Ursachen haben. Sie alle aufzulisten, ist kaum möglich. Unser Gelenkschmerz-Check informiert, welche Ursachen sich häufig hinter gängigen Gelenkschmerzen verbergen.

Gelenkschmerzen in Finger durch entzündliches Rheuma

Schmerzen an den an Finger- und Handgelenken werden oft durch chronische Entzündungen (sogenannte rheumatoide Arthritis) ausgelöst. Die rheumatoide Arthritis ist eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Fehlsteuerung des Immunsystems führt. Das heißt, dass das eigene Immunsystem das Bindegewebe in den Gelenken angreift. Die Folge ist eine andauernde (chronische) Entzündung, welche die Knorpel und Knochen, besonders an den Händen und Füßen, vollkommen zerstört.

Arthritis-Symptome: Typische Symptome einer rheumatoiden Arthritis sind eine gewisse Morgensteifigkeit und Anlaufschmerzen. Zudem können die Hand- und Fingergelenke stark geschwollen sein und schmerzen. Begleitsymptome, die häufig auftreten sind: Fieber, Nachtschweiß, Müdigkeit und Gewichtsabnahme. Außerdem können die Beschwerden bei nasskalter Witterung zunehmen. Bleibt die Entzündung unbehandelt, droht eine Verformung der Gelenke.

Gelenkschmerzen im Knie durch Arthrose



Akute Knieschmerzen beim Treppensteigen können erste Anzeichen einer Kniearthrose sein. Arthrose bedeutet, dass es mit zunehmenden Alter zu Abnutzungserscheinungen und Knorpelverschleiß an den Gelenken (und der Wirbelsäule) kommt. Eine Kniearthrose entsteht oft durch einseitige Belastungen oder eine andauernde Überlastung der Kniegelenke (zum Beispiel schweres Heben, lang andauerndes Knien oder Leistungssport). Aber auch Fußfehlstellungen (wie X-Beine), zu wenig Bewegung und Übergewicht, sowie Verletzungen (Knochenbruch, Bänderriss) können den Knorpelabbau begünstigen und früher oder später Knieschmerzen auslösen.

Besonders anfällig für Arthrose sind die Hüft- und Kniegelenke, weil sie das ganze Körpergewicht tragen müssen. Aber auch Hände, Schultern, Wirbelsäule und Sprunggelenke können davon betroffen sein.

Kniearthrose-Symptome: Typisch ist, dass Bewegungen aus der Ruhe besonders schwer fallen. Das steife Gelenk kommt erst nach ein paar schmerzhaften Schritten in Gang (Anlaufschmerz). Zudem verschlimmern sich die Symptome allmählich. Die Schmerzen treten dann nicht nur mehr beim Gehen auf, sondern auch nachts und in Ruhe. Ohne Therapie wird das Gelenk unbeweglicher und verformt sich.

Gelenkschmerzen im großen Zeh durch Gicht



Gicht ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch einen zu hohen Harnsäurespiegel im Blut entsteht. Dabei können sich Harnsäurekristalle in Gelenken ablagern und dort eine Entzündung auslösen. Besonders typisch sind Schmerzen im großen Zeh.

Gicht-Symptome: Die Schmerzen beginnen häufig in der Nacht und am großen Zeh. In etwa 60 Prozent der Fälle ist das Großzehengrundgelenk davon betroffen. Typischerweise ist das Gelenk gerötet, geschwollen, fühlt sich heiß an und reagiert empfindlich auf Berührungen. Akute Schmerzen können oft sehr plötzlich auftreten und nach einiger Zeit wieder nachlassen. Oft sind die Betroffenen zwischen den Anfällen beschwerdefrei. Bleibt die Gicht unbehandelt, schreitet sie fort und kann die Gelenke verformen. Weitere mögliche Folgen sind ein zu hoher Blutdruck und Nierenversagen.

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