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18.02.2016 | 09:43 | Getränke aus Dosen 

Getränkedose setzt Comeback trotz Umweltschutzbedenken fort

Düsseldorf - Die Bundesbürger greifen immer öfter zur Getränkedose, wenn sie der Durst nach Bier oder Limonade überkommt.

Getränkedosen
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland bereits wieder mehr als zwei Milliarden Dosen mit Bier und Limonade verkauft. Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht - trotz Bedenken von Umweltschützern. (c) proplanta
Dreizehn Jahre nach der Einführung der Pfandpflicht wurden 2015 in Deutschland erstmals wieder mehr als zwei Milliarden Dosen verkauft, wie der europäische Verband der Getränkedosen-Hersteller BCME am Mittwoch mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies eine Steigerung um zwölf Prozent.

Die ökologisch umstrittene Verpackungsart erlebt seit Jahren ein schleichendes Comeback. Nach der Einführung des Dosenpfandes Anfang 2003 war der Absatz zunächst drastisch eingebrochen, weil der Handel die Getränkedose fast vollständig aus dem Sortiment genommen hatte.

Doch mit der Einführung eines bundesweit einheitlichen Rücknahmesystems im Jahr 2006 tauchte die Dose wieder häufiger in den Regalen auf. Wurden 2007 gerade einmal 380 Millionen Stück verkauft, überschritt die Menge 2011 schon wieder die magische Grenze von einer Milliarde Dosen.

Seitdem hat sich die Zahl noch einmal verdoppelt. Von den Verkaufszahlen vor der Einführung des Dosenpfandes ist die Branche allerdings noch weit entfernt. Im Jahr 2002 waren noch rund 7,5 Milliarden Dosen abgesetzt worden.

Für die Renaissance der Getränkedose sieht der Handelsexperte Martin Fassnacht von der Wirtschaftshochschule WHU gleich ein ganzes Bündel von Gründen. «Die Getränkedose ist schon von der Größe her ideal für die wachsende Zahl der Single-Haushalte in Deutschland», betont er. Außerdem sei die Gewinnspanne für den Handel bei der Dose häufig höher als bei anderen Getränkeverpackungen - und auch die Handhabung sei für Supermärkte und Discounter einfacher.

Eine Rolle bei dem Comeback spiele sicherlich auch der Erfolg von Red Bull. «Das coole Image des Energydrinks strahlt auch auf andere Dosengetränke ab», meint Fassnacht.

Umweltschützer sehen die aktuelle Entwicklung mit Sorge. Aluminium sei schon wegen des hohen Energieaufwands und der Umweltbelastungen bei der Herstellung das falsche Material, um für Verpackungen genutzt zu werden, kritisierte Benjamin Bongardt vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Dennoch rechnet der Verband der Getränkedosenhersteller für das laufende Jahr mit einer weiteren Steigerung der Absatzzahlen.

Fassnacht sieht das ähnlich: «Das Comeback der Getränkedose wird weitergehen.» Die Bedeutung, dies sie vor der Einführung der Pfandpflicht hatte, werde die Dose aber nicht wieder erreichen.
dpa
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