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02.10.2008 | 11:19 | Lebensmittelsicherheit 

Greenpeace warnt vor Gewürzpulver - Industrie: keine Gefahr

Hamburg - Paprikagewürze sind nach einer Untersuchung von Greenpeace häufig mit Pestiziden belastet. Aber auch Dill und getrocknete Petersilie wurden als bedenklich eingestuft, während Pfeffer und Ingwer sowie frische Petersilie meist gut abschnitten.

Gewürze
(c) proplanta
Zwei Paprikagewürze von insgesamt 33 getesteten Produkten überschreiten die EU-Grenzwerte für Pestizidbelastung, eine getrocknete Petersilie lag genau darauf, wie Greenpeace am Mittwoch mitteilte. Der Fachverband der Gewürzindustrie widersprach: Keine der untersuchten Proben habe die gesetzlich zugelassenen Höchstmengen für Pflanzenschutzmittel-Rückstände überschritten.

Die zwei Gewürze mit Grenzwert-Überschreitungen nach der Greenpeace-Untersuchung seien das Paprikagewürz der Marke «Spice Islands», das bei einem Edeka-Geschäft gekauft worden sei, und das Paprikapulver von «Wagner», das aus einem Kaufhof stamme. Die Edeka- Gruppe reagierte umgehend und nahm das beanstandete Gewürz aus dem Sortiment. Auch der Hersteller von «Spice Islands» habe angekündigt, sein Produkt komplett vom Markt zu nehmen, sagte Greenpeace- Chemieexperte Manfred Krautter. Nach Angaben des Kaufhof-Sprechers Steffen Kern hat sein Unternehmen das kritisierte Paprikapulver ebenfalls bundesweit aus den Regalen genommen.

Viele der insgesamt 53 in den analysierten Proben gefundenen Pestizide sind laut Greenpeace gesundheitlich besonders bedenklich. 18 davon seien in der EU nicht zugelassen. Greenpeace habe darum Anzeige bei den zuständigen Lebensmittelüberwachungs-Behörden erstattet. «Mit den Pestiziden aus einer starken Prise Paprika oder Dillspitzen kann man sich das ganze Essen verderben», meinte Krautter. Es sei unglaublich, dass die Behörden solche Missstände duldeten. Die deutschen Verbraucherminister müssten endlich die Lebensmittelüberwachung verbessern und sich für schärfere EU- Grenzwerte einsetzen.

Nach Angaben der Gewürzindustrie hat Greenpeace den Grenzwert für frische Paprika auf getrocknete Paprika angewendet, was zu einer rechtlich falschen Bewertung führe. Zudem habe Greenpeace fälschlicherweise EU-Recht herangezogen, wo deutsches Recht gelte. (dpa)
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