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09.08.2009 | 09:22 | Schweinegrippe 

Institut: Schweinegrippe-Impfstoff nicht krebserregend

Langen - Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts hat Politikeraussagen strikt zurückgewiesen, dass ein Schweinegrippe- Impfstoff das Krebsrisiko erhöht.

Grippeimpfung
(c) proplanta
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe für diejenigen Impfstoffe, die auf Zellkulturen mit Tumoreigenschaften produziert werden, schon vor etwa 20 Jahren ausreichende Regeln aufgestellt, sagte Prof. Johannes Löwer am Freitag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die meisten Schweinegrippe-Impfstoffe werden bisher ohnehin in Hühnereiern produziert.

Für die Sicherheit habe die WHO vor allem zwei Dinge festgelegt: «Erstens: Die Impfstoffe, die aus solchen Zellkulturen kommen, müssen frei von Zellen sein.» Dazu werde der Impfstoff sterilfiltriert, also durch einen ganz feinen Filter geschleust. Zum zweiten dürfe er kein Erbmaterial enthalten. «Man gibt Enzyme dazu, die das Erbmaterial abbauen.» Dieses werde so zerkleinert, dass tumorerzeugende Gene «nicht einmal theoretisch» übertragen werden können. «Deswegen sind solche Produkte auf solchen Zellkulturen sicher.» Der SPD-Politiker und Mediziner Wolfgang Wodarg hatte öffentlich vor einem möglichen Krebsrisiko durch den Impfstoff gewarnt.

Die zunächst für Deutschland bestellten 50 Millionen Dosen Schweinegrippe-Impfstoff werden laut Löwer allesamt vom Unternehmen GlaxoSmithKline nur mit Hilfe von Hühnereiern produziert. Insgesamt seien in europäischen Ländern in den vergangenen Jahren bereits vier verschiedene Grippeimpfstoffe aus Zellkulturen zugelassen worden. Einer sei in den Niederlanden auch auf den Markt gekommen. Das Problem an diesem Verfahren sei, dass die Virenstämme manchmal nicht so gut auf den Zellkulturen wachsen wie im Hühnerei.

Löwer wehrte sich auch gegen Vorwurf, die Zulassung geschehe zu rasch. «Klinische Studien mit Grippeimpfstoffen sind immer schnell», sagte er. Nötig seien nur zwei Impfungen, und die Immunreaktion des Körpers sei schnell. «Im übrigen sind die Musterimpfstoffe in einem regulären Verfahren wie jeder andere Impfstoff auch zugelassen worden.» (dpa)
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