Eine Veganerin stört sich am Liedchen «Fuchs, du hast die Gans gestohlen» und bittet den Bürgermeister um Abhilfe. Seine Reaktion sorgt für großen Wirbel. Nun steht der letzte Akt der Posse an. (c) proplanta
«Nach der in jeglicher Hinsicht entbehrungsreichen Fastenzeit ist doch der Dienstag nach Ostern der beste Zeitpunkt, den Hausmeistern anheim zu stellen, den Fuchs wieder zurück ins Glockenspiel zu holen», sagte Limburgs Bürgermeister Marius Hahn (SPD), mit einem Augenzwinkern.
An dem Liedchen, in dem dem Fuchs mit dem Schießgewehr gedroht wird, hatte sich vor einigen Wochen eine Veganerin gestört und den Bürgermeister gebeten, es aus dem Repertoire des Glockenspiels am Rathaus zu nehmen. Die Stadt tat der Frau den Gefallen.
Es sei aber von Anfang an klar gewesen, dass das Lied nur vorübergehend aus dem ständig wechselnden Programm des Glockenspiels genommen werde, sagte Bürgermeister Hahn. Die Hausmeister hätten in den vergangenen Wochen schon mehrfach Lieder ausgetauscht - und das völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit.
Die veganerfreundliche Entscheidung dagegen hatte im Februar für viel Wirbel und Kopfschütteln gesorgt und der Stadt Limburg heftige Kritik eingebracht. Sogar Rücktrittsforderungen gegen den Rathauschef wurden laut. Es gab aber auch moderate Töne: Die Vegane Gesellschaft Deutschland etwa sprach von einer «empathischen Geste». Mit der Bitte der Limburgerin werde sich allerdings nicht jeder Veganer identifizieren können.
Bürgermeister Hahn steht nach wie vor hinter der Entscheidung. Es sei ein Gefallen gewesen und nichts Ideologisches. «Ich wollte keinen Glaubenskrieg anzetteln.» Die ganze Aufregung habe aber auch etwas Gutes für die Stadt gehabt: «Jetzt wissen alle, dass nicht nur München ein schönes Rathaus mit einem tollen Glockenspiel hat, sondern auch Limburg.»