Das Bundesverbraucherministerium in Berlin hat nach Angaben vom Dienstag die Länder und Wirtschaft zu verstärkten Kontrollen und unter Umständen weiteren Maßnahmen aufgerufen. Zudem seien die EU-Mitgliedstaaten und die
EU-Kommission informiert worden, da sich die Funde nicht auf bestimmte Regionen begrenzen ließen. Perchlorat wird unter anderem in Medikamenten eingesetzt und hemmt die Jodaufnahme in die Schilddrüse.
Das NDR-Verbraucher- und Wirtschaftsmagazin «Markt» hatte am Montag über mit Perchlorat kontaminiertes Obst und Gemüse in Discountern, Super- und auf Wochenmärkten berichtet. In fast jeder von 17 untersuchten Proben war der Stoff demnach gefunden worden. Dreimal sei die vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlene Höchstmenge überschritten gewesen. Auch in einigen Düngemitteln war laut Ministerium kürzlich Perchlorat nachgewiesen worden.
Daher zögen Experten die Möglichkeit in Betracht, dass das Perchlorat über Dünger in Obst und Gemüse gelangt sein könnte. Die genaue Ursache war aber zunächst unklar. Eine weitere Variante: Perchlorate lagern sich mit Staub auf Oberflächen ab. Wenn sie im Wasserkreislauf nicht abgebaut werden, können sie sich anreichern. (dpa)