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10.02.2009 | 17:22 | Baumwollanbau 

NABU fordert verlässliches Textil-Siegel

Berlin - 25 Millionen Tonnen Baumwolle werden jährlich auf konventionelle Weise erzeugt, davon sind über vierzig Prozent gentechnisch veränderte Baumwolle.

Baumwolle
(c) Zorro12 - fotolia.com
Die Folgen des konventionellen Baumwollanbaus sind hoher Wasserverbrauch und verheerende Umweltschäden. Jährlich sterben rund 20.000 Menschen an Vergiftungen durch unsachgemäßen Gebrauch von Pestiziden. 90 Millionen Kinder arbeiten nach Angaben von Unicef in der Baumwollproduktion. Um aus dem unübersichtlichen Baumwollmarkt mit einer Vielzahl von Labeln ein ökologisch erzeugtes und fair gehandeltes Produkt zu finden, fordert der NABU mehr Transparenz und eine einheitliche Kennzeichnung für umwelt- und sozialverträglich produzierte Textilien ohne Gentechnik.

Nur weniger als ein Prozent der weltweit produzierten Baumwolle kommt aus Bioanbau, fast die Hälfte dagegen von gentechnisch veränderten Pflanzen - Tendenz steigend.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wenden gerade Kleinbauern in Entwicklungsländern die gentechnisch veränderte Baumwolle an, die ihnen als das beste erhältliche Saatgut angepriesen wird. Tatsächlich verringert sich der Einsatz von Insektiziden mitunter in den ersten Jahren, nimmt jedoch in der Regel aufgrund von Resistenzbildung und anderen Schädlingen, die auftauchen, wieder zu. Am Ende der langen Produktionskette verdienen meist nur Handel und Saatgutunternehmen. Die Folgen für Kleinbauern und ihre Familien sind meist Armut und Überschuldung, da Herbizide, Dünger und das gentechnisch veränderte Saatgut vorab bezahlt werden müssen und dieses wegen der Patentgebühren teurer ist als konventionelles Saatgut.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Der Ausweg aus Armut und Naturzerstörung kann nur über nachhaltige Anbaumethoden gesichert werden. Außerdem sind der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und der Einsatz von natürlichem Dünger statt Mineraldünger auf Erdölbasis auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.“ (nabu)
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