Im Mittelpunkt der Vorträge, die am 11. und 12. Dezember aus Anlass der Amtseinführung des neuen Präsidenten des BVL, Dr. Helmut Tschiersky-Schöneburg, in Braunschweig stattfinden werden, steht der Verbraucherschutz. Vertreter aus Bundes- und Länderbehörden, Wirtschaft und Wissenschaft werden darüber diskutieren, wie ein Missbrauch des Internets wirksam verhindert und der Verbraucher vor fragwürdigen Produkten geschützt werden kann. Zwar schafft das Internet ungeahnte Möglichkeiten. Informationen können weltumspannend abgerufen und ausgetauscht werden. Aus Sicht des Verbraucherschutzes hat diese Freiheit auch eine Kehrseite: Über das Internet ist ein grenzüberschreitender Handel mit Lebensmitteln, Tierarznei- und Pflanzenschutzmitteln entstanden.
Das Bundesamt erreichen immer wieder Anfragen verunsicherter Verbraucherinnen und Verbraucher, denen z. B. ein als Nahrungsergänzungsmittel beworbenes Produkt aus dem Ausland angeboten wurde oder die gar als Vertriebspartner dubioser Waren tätig werden sollten.
Kritische Produkte prüfen
Nahrungsergänzungsmittel dürfen in Deutschland ohne amtliche Prüfung oder Zulassung auf den Markt gebracht werden. Sie müssen dem geltenden Recht entsprechen und beim BVL angezeigt werden. Für die Einhaltung der lebensmittelrechtlichen Vorschriften ist der Hersteller oder Händler selbst verantwortlich.
Nahrungsergänzungsmittel sind "voll im Trend": Allein zwischen Juli 2007 und September 2008 wurden 4.200 neu auf den Markt gekommene Nahrungsergänzungsmittel beim BVL angezeigt. Bei vielen dieser Mittel fehlen beispielsweise Kenntnisse über die gesundheitlichen Eigenschaften bei langjähriger Einnahme. Sind alle Produkte unproblematisch? Wo ist die Grenze zwischen Lebensmittel und Arzneimittel zu ziehen?
Verbraucherkompetenz stärken
Warum bestellt ein Kunde im Internet ein "rein pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel" unbekannter Herkunft, in dem ein verschreibungspflichtiger Arzneistoff enthalten ist? Was verspricht sich der Verbraucher von Haifischknochenmehl in einem Lebensmittel?
Verbraucherbildung sollte bereits in frühen Lebensjahren beginnen und nicht erst durch Eigenmotivation. Zielgruppenorientierte und aktuelle Informationsangebote zur Verbraucherinformation sollten angeboten werden.
Herausforderungen annehmen
"Wir werden die Herausforderungen annehmen und Instrumente zum Schutz des Verbrauchers entwickeln", sagt der neue Präsident des BVL, Dr. Tschiersky-Schöneburg.
Die Behörden der Länder und des Bundes arbeiten dabei eng zusammen. Das Symposium wird dazu beitragen, weitere Möglichkeiten und Lösungsstrategien zwischen den Fachleuten zu diskutieren.
Weitere Informationen zu Nahrungsergänzungsmitteln finden Sie hier. (PD)
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