Aufgrund der zwischenzeitlich sehr hohen Preise für Sonnenblumenöl wurde im Rahmen der diesjährigen OPSON-Operation ein Schwerpunkt auf dieses Produkt gelegt. Die Annahme vermehrter Fälschungen wurde durch die Untersuchungen nicht bestätigt. (c) proplanta
Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Dienstag (10.10.) in Berlin mitteilte, waren bei den im Rahmen der diesjährigen OPSON-Operation dazu geprüften Partien nur 1,7% auffällig.
Im Zeitraum von Dezember 2022 bis Mai 2023 wurden in zwölf Bundesländern insgesamt 241 Proben an Sonnenblumenöl und sonnenblumenölhaltigen Erzeugnissen auf unlautere Praktiken untersucht. Die Probenahme fand hauptsächlich im Einzelhandel statt.
Lediglich bei vier Proben wurden Auffälligkeiten festgestellt. Zwei dieser Sonnenblumenöle stehen laut BVL im Verdacht, mit sortenfremdem Öl verschnitten worden zu sein. Zwei Öle zeigten erhebliche Qualitätsmängel aufgrund von Oxidationsprodukten, die auf einen Fettverderb hinweisen.
Hohe Importabhängigkeit
Deutschland bezieht dem BVL zufolge rund 94% des nachgefragten Sonnenblumenöls aus dem Ausland. Der Krieg in der Ukraine und eine anhaltende Trockenheit in den Erzeugerländern führten 2022 zu einer Verknappung des Angebots. Der Preis für nach Deutschland importiertes rohes Sonnenblumenöl kletterte daher von März bis Mai 2022 um 33% auf 1,63 Euro/kg.
Auch im Einzelhandel stiegen die Preise für das Speiseöl rapide an. Die hohe Importabhängigkeit, kombiniert mit dem knappen Angebot, ließ bei den Behörden die Befürchtung wachsen, dass vermehrt Verfälschungen des Öls vorgenommen werden.
Denkbar wäre eine Streckung des Sonnenblumenöls mit sortenfremden Ölen, vor allem Palm- und Sojaöl, oder die Verwendung von minderwertigen und raffinierten anstatt kaltgepressten Ölen gewesen. Um dem zu begegnen, legten die deutschen Behörden bei der diesjährigen Operation OPSON XII gegen Lebensmittelbetrug einen Schwerpunkt auf das Thema „Sonnenblumenöl“.