Das CVUA Stuttgart hatte zum Beispiel im Dezember 2006 gemeldet, dass das EU-weit nicht zugelassene Insektizid Isofenphosmethyl in Paprikas gefunden wurde. Auffallend war, dass dieses Insektizid ausschließlich in Paprikas mit spanischer Herkunft gefunden wurde. Bei dem Insektizid handelte es sich um ein Wirkstoff, der ohne Zulassung in der EU und somit ohne toxikologische Bewertung nach Spanien eingeführt und angewendet wurde.
Bei einigen der Proben, in denen Isofenphos-methyl gefunden wurde, konnten aufgrund der unklaren Toxizität beim Verzehr dieser Proben gesundheitliche Risiken nicht mit erforderlicher Sicherheit ausgeschlossen werden. Auf unsere Meldung hin wurden Proben von spanischem Paprika in weiteren EU-Staaten untersucht und weitere Befunde gemeldet. Daraufhin ergriffen die spanischen Behörden Maßnahmen: Inspektionen der betroffenen Erzeugerbetriebe, Beschlagnahmung vorhandener Ware, Untersuchung auf Isofenphos-methyl Rückstände, Vernichtung von über 100.000 kg Ware und Einleitung von Strafverfahren.
Das Thema wurden in den deutschen Medien aufgegriffen. Die Verbraucher reagierten auf die Meldungen, so dass der Absatz von spanischen Paprika in Deutschland deutlich zurück ging.
Erfreulicherweise konnte eine deutliche Verbesserung der Rückstandssituation bei spanischem Paprika im Laufe des Jahres beobachtet werden. In der Anbausaison nach dem Skandal (ab Mai 2007) wurden keine Höchstmengenüberschreitungen mehr festgestellt. Der durchschnittliche Gehalt an Pestiziden hat sich um Faktor 6 reduziert und es wurden 3 mal weniger Stoffe pro Probe gefunden. (PD)
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