Landwirtschaftsminister Frank Kupfer hat sich heute mit Vertretern aus der sächsischen Fleischwirtschaft, Futterherstellern, Erzeugergemeinschaften und Handelspartnern sowie der Verbraucherzentrale zu Gesprächen im Rahmen der „Allianz für sichere Lebensmittel“ im „Hofgut am Kaltenbach“ in Thiendorf (Lkrs. Meißen) getroffen. Schwerpunkt der Beratung waren die künftige
Qualitätssicherung sächsischer Fleisch- und Wurstwaren und die Entwicklung auf den nationalen und internationalen Lebensmittelmärkten.
„Fleisch und Wurst aus Sachsen hat einen hervorragenden Ruf nicht nur hier im Freistaat, sondern in ganz Europa und das zu Recht. Egal wo - wer diese Produkte „Made in Sachsen“ kauft, kann sicher sein, ein gesundes Lebensmittel erworben zu haben“, sagte Kupfer heute in Thiendorf. „Auch wenn
Vogelgrippe und Gammelfleisch in der Vergangenheit immer wieder für Negativschlagzeilen gesorgt haben, mit der „Allianz für sichere Lebensmittel“ und dank eines umfangreichen Kontrollsystems haben wir ein deutschlandweit einzigartiges Bündnis für Qualitätsstandards in der Fleischwirtschaft geschaffen, das Vertrauen beim Verbraucher und somit auch nachhaltige Absatzmärkte und Arbeitsplätze in Sachsen schafft“, so Kupfer weiter.
Ein weiteres Thema des Treffens war die Forderung der Verbraucherschützer nach einer freiwilligen, erweiterten Nährwertinformation auf verpackten Lebensmitteln, der so genannten Ampelkennzeichnung. Die Vertreter der deutschen Fleischwirtschaft lehnen eine solche Markierung weiterhin ab. „Es gibt bereits eine sehr umfangreiche und ausreichende Beschriftung auf den Verpackungen. Sollte die
Ampel dennoch kommen, müsse sie für alle Produkte aus der EU gelten. Deutsche Lebensmittel dürfen keine Wettbewerbsnachteile erfahren, nur weil sie gekennzeichnet sind und andere nicht“, sagte Kupfer.
Die „Allianz für sichere Lebensmittel“ wurde 2001 als Antwort auf die damalige BSE-Krise vom sächsischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium ins Leben gerufen, um das Vertrauen der Verbraucher für Fleischprodukte wieder zu stärken. Einmal im Jahr sitzen seitdem Futtermittelhersteller, Landwirte sowie Vertreter der Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe, des Handwerks, des Handels und der Behörden an einem Tisch. Zusammen wollen sie erreichen, dass die Qualität und Transparenz über alle Stufen der Fleischproduktion gesichert wird. Instrumente dazu sind zum Beispiel Herkunftsnachweise, neutrale Kontrollen, spezielle Kennzeichnungen und Schutz von Spezialitäten.
In Sachsen gibt es derzeit 101 Schlacht- und Fleischverarbeitungsbetriebe, die eine Zulassung nach neuem Lebensmittelhygienerecht haben. Dazu kommen zwei große Schlachthöfe in Chemnitz und Belgern (Lkrs. Nordsachsen). Im vergangenen Jahr sind in Sachsen rund 40.000 Rinder und Kälber sowie rund 560.000 Schweine geschlachtet worden. Der Gesamt-Fleischverzehr der Bevölkerung 2007 in Höhe von rund 62 Kilogramm pro Kopf und Jahr bestand zu 65 Prozent (40,1 kg) aus Schweinefleisch, 17 Prozent (10,7 kg) Geflügelfleisch und zu 14 Prozent (8,5 kg) aus Rindfleisch. (PD)