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01.02.2008 | 15:07 | Fragwürdige Zahlenspiele um den Pflanzenschutz 

Rückstände in Lebensmitteln können zuverlässig nachgewiesen werden

Frankfurt a. M. - Rund 200 verschiedene Wirkstoffe werden weltweit zum Schutz von Obst und Gemüse eingesetzt.

Forscher
(c) Andreas F. - fotolia.com
Rückstände dieser Substanzen können mit den gängigen Nachweismethoden selbst in winzigen Mengen aufgespürt werden. Das gilt auch für alle übrigen Wirkstoffe, die in Getreide, Kartoffeln oder Soja verwendet werden.

 

Die staatliche Lebensmittelüberwachung ist nicht „halb blind“, wie Greenpeace dieser Tage im Zusammenhang mit einer neuen Veröffentlichung behauptet hat. Die Kontrollen zeichnen ein realistisches Bild der Rückstandssituation. Damit das so bleibt, stellen die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln für jeden neuen Wirkstoff eine geeignete Analysemethode zur Verfügung. Erst dann wird die Zulassung erteilt, und das Pflanzenschutzmittel darf auf den Markt kommen.

 

Greenpeace unterstellt, dass von 1.350 weltweit eingesetzten Wirkstoffen der größere Teil nicht nachgewiesen werden kann. Die Umweltorganisation beruft sich bei dieser Zahl auf eine wissenschaftliche Datensammlung, die alle Substanzen erfasst, die jemals für den Pflanzenschutz synthetisiert wurden. Ein großer Teil dieser Stoffe ist aber längst wieder vom Markt verschwunden, ein anderer hat nie die Anwendungsreife erreicht. Viele Pflanzenschutzmittel hinterlassen allerdings aufgrund ihrer Verwendung und Wirkungsweise überhaupt keine Rückstände und werden deshalb auch nicht nachgewiesen. Wenn in manchen Ländern sehr alte Wirkstoffe verwendet werden, werden gerade diese mit den gängigen Analysemethoden erfasst.

 

Handel, Landwirte und Pflanzenschutz-Industrie beobachten sehr genau, ob Rückstände von Pflanzenschutzmitteln zu erwarten sind und wie sie sich minimieren lassen. Bei einem wachsenden Anteil der Lebensmittel ist durch umfassende Dokumentation heute exakt nachvollziehbar, wann, wo und wie ein Produkt erzeugt wurde. (PD)

 

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