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03.06.2011 | 11:02 | EHEC-Erkrankungen 

Sachsen-Anhalt: 24 Menschen im Land an Darmkeim EHEC erkrankt

Magdeburg - In Sachsen-Anhalt sind inzwischen 24 Menschen am gefährlichen Darmkeim EHEC erkrankt.

Krankenbehandlung
Die Zahl der Betroffenen sei in den vergangenen Tagen schnell gestiegen, am Dienstag habe sie noch bei 15 gelegen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag in Magdeburg. Derzeit gebe es keine neuen Erkenntnisse über weitere Erkrankungen. Einige der infizierten Patienten würden in Krankenhäusern behandelt, andere seien daheim. Drei der erkrankten Menschen leiden an der schweren Verlaufsform, die die Mediziner als hämolytisch-urämisches Syndrom, kurz HUS, bezeichnen.

Sachsen-Anhalts Gesundheitsminister Norbert Bischoff (SPD) hatte vor dem Verzehr von Gurken, Tomaten und Salat gewarnt. Auch der direkte Kontakt mit Tieren in Streichelzoos sei zu vermeiden. Experten schließen allerdings auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch nicht aus. Der Landesbauernverband befürchtet bis zu 50 Prozent Ertragseinbußen bei Tomaten, Gurken und Salat. Allerdings würden in Sachsen-Anhalt weniger Gemüse und mehr Getreide und Rüben angebaut, hieß es.

Für das Landwirtschaftsministerium in Magdeburg ist EHEC nach Angaben eines Sprechers bislang kein Thema. Bei der Untersuchung von Lebensmitteln seien in Sachsen-Anhalt keine EHEC-Bakterien gefunden worden. Man gehe davon aus, dass die Bauern wie vorgeschrieben Gemüse mineralisch düngten und keine Gülle verwendeten, sagte Sprecher Detlef Thiel. Zuletzt seien auf rund 5.800 Hektar Gemüse im Freiland angebaut worden - das sei ungefähr halb so viel Fläche wie noch 1990.

Experten am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) haben mit Hilfe chinesischer Kollegen jetzt das Genom des grassierenden Erregers gelesen. Es handelt sich demnach um eine so noch nie gesehene Kombination von Genen. Allem Anschein nach haben dafür zwei Bakterien Teile ihrer Erbsubstanz miteinander ausgetauscht. In der Summe entstand ein Escherichia coli (E. coli)-Bakterium, welches das Hämolytisch-Urämische Syndrom (HUS) auslösen kann. (dpa)
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